Kreis Südliche Weinstraße Zentrum mit starkem Herzstück

„Ich bin ausgesprochen optimistisch, dass wir über das Zentrumsmanagement noch im laufenden Jahr konkrete Maßnahmen ableiten können. Dies gilt insbesondere für die künftige Entwicklung des von der Gemeinde Herxheim erworbenen Areals in der Oberen Hauptstraße.“ Dieses Fazit zog Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU) am Montagabend nach der dritten Zukunftswerkstatt.

Diese hatte das Büro Stadtimpuls in Landau im Zuge des Zentrumsmanagements als Info- und Koordinierungsgremium geschaffen. Michael Kleemann von Stadtimpuls rekapitulierte den bisherigen Prozess mit Imagekonzept, Immobilienmanagement und Kommunikation in Arbeitsgruppen, Vereinen und Veranstaltungen. Am Montag standen nun die Konzeptentwürfe für das Standortmarketing und das Zentrumskonzept im Mittelpunkt. An Projektvorhaben genannt wurden die Kunstmeile, ein ganzheitliches Gesundheitszentrum, Bio-Wochenmarkt, Genussmarkt und Theater-Bummel. Die Innensicht und die Synergie-Potenziale sollen gestärkt werden. Im „Kick-off-Monat“ September soll es eine „Imagekampagne Herxheim“ geben, die vom Büro Yalla Yalla vorgeschlagen wird. Wie berichtet, hat die Gemeinde die Grundstücke in der Oberen Hauptstraße 32 bis 36 mit dem Ziel erworben, die Flächenpotenziale durch Bauprojekte zu nutzen, die in die strategische Entwicklung passen und eine Strahlkraft entfalten. Trauth sprach von Überlegungen, die baulichen Voraussetzungen für ein Gesundheitszentrum zu schaffen. Ziel sei, das Dorfzentrum weiter zu beleben. Um diesen Entwicklungsbereich in ein städtebauliches Gesamtkonzept einzubinden, hat die Ortsgemeinde die Büros Lampe Vier aus Landau/Herxheim, Mess aus Kaiserslautern und Berchtold Krass aus Karlsruhe mit Analysen der aktuellen Situation beauftragt. Ergebnisse wurden in der Zukunftswerkstatt erstmals präsentiert. Alle drei Büros beschrieben die hohe Verkehrsfrequenz in der Hauptstraße, die quasi eine Trennlinie darstelle. Die Büros kommen zu dem Ergebnis, dass für eine positive Innenentwicklung eine Reduzierung des Autoverkehrs und der Geschwindigkeit im Vordergrund steht. Die Planer wollen mehr Raum für Fahrradfahrer und Fußgänger schaffen, um damit auch die Aufenthaltsqualität im Zentrum zu verbessern. Ein Konzept legt der Gemeinde nahe, die Fläche des Baubetriebshofes mittel- bis langfristig aufzuwerten. Die Büros werden ihre Entwürfe konkretisieren und Mitte Juni im Bauausschuss präsentieren. Das Büro Lampe Vier verfolgt weiter das Ziel vom „Längsten Platz der Welt“. Dafür soll die vom Autoverkehr dominierte Hauptstraße in eine von allen Verkehrsteilnehmern gemeinsam genutzte Gemeinschaftsstraße umgewandelt werden. Durch die Schaffung verkehrsberuhigender Bereiche im neuen Ortszentrum soll eine stärke Nutzung der Ortsrandstraße erreicht werden. Das Büro Mess sieht die Entschärfung des Kreuzungsbereiches Hauptstraße/Holzgasse, die Notwendigkeit einer verbesserten Anbindung der nördlichen Bereiche für alle Verkehrsarten und eine verbesserte Aufenthaltsqualität und Sicherheit für Fußgänger vor. Herxheim müsse vom Durchgangsort zum Zielort werden. Das Radwegnetz und seine Verknüpfungen sollen gestärkt werden. Das Konzept geht von einem Zentrum mit einem starken „Herzstück“ aus. Aus dem Nebeneinander verschiedener Angebote zu Gesundheit und Soziales solle eine Dorfgemeinschaft mit Angeboten für jede Generation werden. Das Büro Berchtold Krass sieht den Durchgangsverkehr als Schwachpunkt, ebenso das Zentralparken. Um zukunftsfähig zu sein, sollten Möglichkeiten für temporäre Nutzungen von Leerständen, neue Wohnformen und innovative Ansätze für den Einzelhandel geschaffen werden. Das Büro sieht das Ortszentrum als Flanierzone mit Einzelhandel und Gastronomie, mit einheitlichem Belag im Zentrum und Verkehrsberuhigung. Termin Vorgestellt werden sollen die Konzepte am 27. Juni im Bürgerforum, das gleichzeitig auch „Kick-off-Veranstaltung“ zu der dann beginnenden Image- und Standortkampagne Herxheim sein solle. (som)

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