Kreis Südwestpfalz Ärzte und Schwestern jagen Dr. No

Michael Scherpf, Martin Veit und Torsten Groh (von links) prüfen, ob die in der Steinstraße gedrehte Action-Szene schon nach dem
Michael Scherpf, Martin Veit und Torsten Groh (von links) prüfen, ob die in der Steinstraße gedrehte Action-Szene schon nach dem ersten Dreh richtig im Kasten ist.

«Pirmasens.» Mehr als 100 ehrenamtliche Darsteller, in der Mehrzahl Mitarbeiter des Städtischen Krankenhauses Pirmasens, haben bei dem Mammutprojekt mitgewirkt. Allen voran Thorsten Groh. Er ist Ideengeber, Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller in Personalunion. „Filme gedreht habe ich schon zuvor“, erzählt Groh. Er arbeitet im Krankenhaus, ist am Empfang oft erster Ansprechpartner für Besucher und Patienten. Gemeinsam mit seinem Freund Michael Scherpf hat er mit den Mitarbeitern schon Fotokalender produziert und auch Filme gedreht. „Krankenhaus am Rande des Wahnsinns“ hieß die Videoreihe, die auf internen Firmenfesten gezeigt wurde. „Jimmy Blond“ war eigentlich ebenfalls nur für die Betriebsfeier geplant. „Das Projekt wurde allerdings immer größer und größer. Irgendwann war klar, es braucht einen anderen Rahmen“, sagt Groh. So entstand die Idee, den Film als Benefiz-Projekt für das Pirmasenser Hospiz größer aufzuziehen und zu vermarkten. „Dieses Anliegen hat uns Türen geöffnet“, sagt Groh. Theodor Sieber, der Betreiber des Pirmasenser Walhalla-Kinos, habe seine Unterstützung zugesagt und stelle das Kino ohne Kosten zur Verfügung. Mit Martin Veit, der in Pirmasens ein Medien- und Filmunternehmen betreibt, konnte ein professioneller Filmer gewonnen werden, der sein Wissen und seine Arbeitskraft für den Filmdreh ebenfalls ehrenamtlich beisteuert. Scherpf, Veit und Groh sind die Köpfe des Films. „Das wurde nur so groß, weil die Zusammenarbeit untereinander reibungslos klappt“, betont Groh. Seit rund zwei Jahren drehe sich seine komplette Freizeit nun bereits um den Film, erzählt Groh. „Ich war bei jeder einzelnen Szene dabei“, sagt er. Wenn man ihn dabei beobachtet, wie genau er dabei zu Werke geht, selbst das kleinste Detail beachtet und einfordert, dann weiß man, wie viel Herzblut Groh in das Projekt steckt. „Wir haben so viel Unterstützung erfahren“, erzählt der Filmemacher. „Uns wurde sogar ein Aston Martin zur Verfügung gestellt“, berichtet er nicht ohne Stolz. Ein Aufruf über die sozialen Medien habe den Erfolg gebracht. „Sowas ist ja nicht selbstverständlich“, weiß er. Auch nicht, dass er mit zwei Piloten Szenen hoch über der Pfalz drehen durfte oder mit einigen Kollegen zum Dreh nach Italien fuhr. „Eine der ersten Szenen war übrigens die mit unserem Oberbürgermeister Bernhard Matheis“, verrät Groh. Sogar das genaue Datum hat er im Kopf. „Das war der 25. Oktober 2017“, erinnert er sich an den Startschuss. „Was sich seitdem entwickelt hat, ist der Wahnsinn“, sagt er. Die Zeit, die er und seine Mitstreiter in das Projekt gesteckt hätten, könne er kaum schätzen. „Es passiert ja so viel gleichzeitig“. Das Schneiden des Films laufe parallel zum Dreh, auch die Organisation der Drehorte, Darsteller und Requisiten nehme viel Zeit in Anspruch. Bei diesen Dingen ist Groh akribisch. Das passende Nummernschild für das James-Bond-Auto gehört genauso dazu wie die Kleidung der Statisten, die sich gerne für die jeweiligen Szenen zur Verfügung stellen. Dann seien da auch noch einige Trickszenen, die es zu bearbeiten gelte. Inzwischen sind alle Szenen abgedreht. Die Nervosität vor der Premiere aber bleibt. Wird alles fertig sein, und zwar genau so, wie sich die Verantwortlichen das vorstellen? Für die gibt es bis dahin keine Pause. Dass die Premiere die Erwartungen mehr als erfüllt, ist schon jetzt klar. „So wie es aussieht, wird uns ein Kinosaal an diesem Abend nicht einmal für die Ehrengäste reichen“, freut sich Groh. Als echter James-Bond-Fan will er den Film als Hommage verstanden wissen. „Wir haben uns durchaus an den Klassikern orientiert und einige Besonderheiten eingebaut“, ist er sich sicher, dass Fans viele Szenen und Anspielungen wiedererkennen.

x