Kreis Südwestpfalz Eine Fußballmannschaft nach Mainz

Sieben Landtagsabgeordnete vertreten derzeit die Region zwischen Zweibrücken, Pirmasens und Kaiserslautern im Mainzer Landtag. Nach der Wahl am Sonntag könnten es sogar maximal elf sein – wobei es wahrscheinlicher ist, dass es zwischen sechs und neun werden.

Von den 101 Sitzen im Landtag haben zurzeit die SPD 42, die CDU 41 und die Grünen 18. Aus der (Süd-)Westpfalz kommen Fritz Presl (SPD, Zweibrücken), Fred Konrad (Grüne, Käshofen), Alexander Fuhr (SPD, Dahn), Susanne Ganster (CDU, Erfweiler), Thomas Weiner (CDU, Pirmasens), Marcus Klein (CDU, Ramstein-Miesenbach) und Daniel Schäffner (SPD, Mackenbach). Wahlkreis 47 (Verbandsgemeinden Dahner Felsenland, Hauenstein, Pirmasens-Land, Waldfischbach-Burgalben und ehemalige VG Thaleischweiler) Ganz sicher ist, dass Fuhr Abgeordneter bleibt, denn er ist als stellvertretender Fraktionschef auf Platz acht der SPD-Landesliste abgesichert – mit anderen Worten: Er ist der achtwichtigste Sozialdemokrat in Rheinland-Pfalz. Er wäre also nicht darauf angewiesen, den Wahlkreis 47 direkt zu gewinnen. Ganster, die vor fünf Jahren noch so gerade eben in den Landtag gerutscht war, befindet sich dieses Mal auf der CDU-Landesliste an 28. Stelle, was ebenfalls reichen sollte – wenn nicht zu viele hinter ihr Platzierte ihre Wahlkreise direkt gewinnen und die CDU gleichzeitig ein unerwartet schlechtes Ergebnis erzielt. Falls Ganster sich im kommenden Jahr für die Nachfolge von Landrat Hans Jörg Duppré bewerben und von den Bürgern gewählt würde, würde automatisch CDU-Kreischef Christof Reichert aus Hauenstein als B-Kandidat in den Landtag nachrücken. Eine Chance hat Brigitte Freihold (Pirmasens) von der Linken, die auf Platz drei der Landesliste sicher im Landtag ist, falls ihre Partei die Fünf-Prozent-Hürde überspringt – wonach es zurzeit allerdings nicht aussieht. Sebastian Schäfer (Höhfröschen) von der FDP, Peter Sammel (Höhfröschen) von den Freien Wählern und Werner Kettering (Höhfröschen) von der AfD kämpfen mehr um Stimmen für ihre Partei als für sich, denn auf den Landeslisten sind sie schlecht oder gar nicht (Kettering) abgesichert, und den Wahlkreis direkt gewinnen können sie nicht. Mancher mag sich wundern, weshalb auf dem Wahlschein bei der Erststimme für die Grünen im Wahlkreis 47 ein Loch klafft; das liegt daran, dass der vorgesehene Kandidat Bernd Schumacher aus Ludwigswinkel kurz vor seiner Nominierung das Handtuch warf. Zusammengefasst: Bei sechs Kandidaten können es maximal drei als Landtagsabgeordnete schaffen. Wahlkreis 46 (Stadt Zweibrücken, Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, ehemalige VG Wallhalben) Im Wahlkreis 46 ist gar nichts sicher. Um die Nachfolge von Fritz Presl (SPD) als Direktabgeordneter liefern sich sein Parteikollege Stéphane Moulin und Christoph Gensch (CDU), beide aus Zweibrücken, ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie stehen auf der Landesliste ihrer Partei nicht auf einem sicheren Platz. Moulin hat über die Liste gar keine Chance, muss also den Wahlkreis direkt holen, während es für Gensch auf Platz 37 darauf ankommt, wie viele Parteien in den Landtag einziehen werden. Wären es zum Beispiel fünf, müsste die CDU schon über 40 Prozent der Stimmen holen – sehr unwahrscheinlich. Ein weiterer Abgeordneter aus der Südwestpfalz wird wieder Fred Konrad aus Käshofen sein, der auf der Liste der Grünen gut abgesichert ist. Zwar weist der Umfragetrend für die Grünen ein Gefälle aus, doch sollte es bis Sonntag noch für den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde reichen. Die restlichen Kandidaten werden ohne ein Wunder nicht in den Landtag einziehen können: Erika Watson (Hornbach) für die FDP, Martin Eichert (Schauerberg) für die Freien Wähler und Atilla Eren (Zweibrücken) für die Linke. Thomas Marc Göbel aus Biedershausen führt die Landesliste der aussichtslosen Piratenpartei an, ist aber kein Direktkandidat und taucht deshalb auch nicht als solcher auf dem Wahlzettel auf. Die AfD hat keinen Bewerber aufgestellt. Zusammengefasst: Von den sieben Kandidaten im Wahlkreis 46 haben drei eine Chance auf einen Sitz im Landtag. Wahlkreis 48 (Stadt Pirmasens, Verbandsgemeinden Rodalben und Annweiler) Thomas Weiner (Pirmasens) braucht sich um seinen Wiedereinzug ins Parlament keine Sorgen zu machen, denn zum einen ist er auf der CDU-Liste mit Platz 11 hervorragend abgesichert, zum anderen konnte dem Abgeordneten, der bereits seit 20 Jahren im Parlament sitzt, schon lange keiner mehr das Direktmandat streitig machen. Allerdings wird er den Wahlkreis künftig möglicherweise nicht allein in Mainz vertreten, denn Edeltraud Buser-Hussong (Pirmasens) hofft, vom SPD-Listenplatz 33 aus ins Parlament zu gelangen. Und noch einer sieht sich aufgrund seines Listenplatzes 5 schon im nächsten Landtag sitzen: Steven Wink (Pirmasens) von der FDP. Das klappt allerdings nur, wenn die Freien Demokraten nach fünfjähriger Abstinenz wieder mal die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Die drei weiteren Kandidaten, Barbara Metzger (Rodalben) für die Grünen, Frank Eschrich (Pirmasens) für die Linke und Markus Walter (Pirmasens) für die NPD, haben weder eine Chance, den Wahlkreis direkt zu gewinnen, noch über die Landesliste ins Parlament einzuziehen. Ricarda Riefling aus Pirmasens steht auf Platz eins der Landesliste der NPD, die aber ein Ergebnis unter „ferner liefen“ einfahren wird. Zusammengefasst: Von den sieben Kandidaten wird ganz sicher einer im künftigen Landtag sitzen, zwei weitere haben eine Chance. Wahlkreis 45 (Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau, Landstuhl, Ramstein-Miesenbach, Weilerbach und die ehemaligen VG Otterbach) Egal, ob er den Wahlkreis direkt gewinnt oder nicht: Marcus Klein dürfte auch im neuen Landtag sitzen. Der 39-jährige Ramstein-Miesenbacher steht auf Platz 24 der CDU-Landesliste, und das müsste reichen. Vor fünf Jahren zog er zum ersten Mal in den Landtag ein, damals über die Landesliste, wo er auf Platz 33 platziert war. Den Wahlkreis gewann damals Margit Mohr (SPD) aus Bruchmühlbach-Miesau, die ihren Sitz im Februar 2014 an Daniel Schäffner aus Mackenbach abgab. Der 34-jährige Diplom-Betriebswirt muss den Wahlkreis direkt gewinnen, um sicher in den Landtag einzuziehen: Er steht auf Platz 38 der Landesliste, was diesmal kaum reichen dürfte. So gut wie keine Chancen auf einen Sitz im Landtag haben die übrigen Kandidaten: Der Mediziner Eike Heinicke (Grüne) aus Reichenbach-Steegen und Albert Rübel (Linke), Arzt, Sozialarbeiter und Psychotherapeut aus Katzweiler, stehen gar nicht auf den Landeslisten ihrer Parteien. Der Wirtschaftsingenieur Christian Kopp (FDP) aus Kaiserslautern steht auf Platz 28 und damit zu weit hinten. Studiendirektorin Gabriele Wollenweber aus Kaiserslautern steht auf Platz 5 der Bezirksliste der Freien Wähler. (Archivfotos: Seebald (2), Füssler, Buchholz, Rackow, privat (6)) Zusammengefasst: Zwei der sechs Kandidaten haben gute Chancen.

x