Kreis Südwestpfalz Im Saarpfalz-Kreis Verdacht auf Rindertuberkulose

Auf einem Bauernhof in Gersheim im Saarpfalz-Kreis sollen Kühe mit Rindertuberkulose belastet sein. Trifft der Verdacht zu, droht mehr als 70 Tieren die Tötung. Ob sich auch die betroffene Bauernfamilie angesteckt hat, wird untersucht. Der Verdacht soll aber keinen Milchviehbetrieb betreffen. Das Veterinäramt des Landkreises Südwestpfalz schloss gestern einen Kontakt der Tiere mit Rindern auf der pfälzischen Seite der Landesgrenze aus.

Nach Auskunft des Saar-Umweltministeriums trat der Verdacht beim Schlachten eines Rindes der saarpfälzischen Herde zu Tage. Drei der insgesamt 79 Rinder seien bereits geschlachtet worden, die toten Tiere habe man zur genauen Untersuchung nach Jena ins Friedrich-Loeffler-Institut gebracht, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Sollten die Tests positiv ausfallen, müsse die gesamte Herde getötet werden. Ergebnisse sollen am Freitag vorliegen. Schnelltests von mehr als der Hälfte der Muttertiere und deren über sechs Wochen alten Kälbern seien positiv ausgefallen. Nach Angaben des Ministeriums stehen drei Rinder aus der Gersheimer Herde in anderen Betrieben im Saarland. Die Tiere seien isoliert worden und würden jetzt ebenfalls auf Tuberkulose getestet. „Wann so etwas bei uns im Kreis zuletzt vorgekommen ist? Daran kann ich mich überhaupt nicht erinnern“, sagte gestern Richard Schreiner vom Kirchheimer Hof in Breitfurt, der Vizepräsident des Bauernverbandes Saar: Es sei Jahrzehnte her. Er wisse aber, dass im konkreten Fall kein Milchviehbetrieb betroffen sei. Zuletzt sei die Krankheit in Osteuropa wieder aufgetaucht. Schreiner hält es für denkbar, dass es auf internationalen Transportwegen zur Ansteckung gekommen sein könnte. (ghm/dpa)

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