Lemberg Mobiles Waschbecken für Wehrleute angeschafft

Bürgermeisterin Silvia Seebach hat am Dienstag eine mobile Hygienebox für die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land vo
Bürgermeisterin Silvia Seebach hat am Dienstag eine mobile Hygienebox für die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land vom Förderverein der Lemberger Wehr entgegengenommen (von links): VG-Wehrleiter Bernd Hunsicker, Philipp Kuntz (Vorsitzender Förderverein), Markus Pfeiffer, Wehrführer Lemberg, und Michael Lipps, Schriftführer Förderverein.

Die Wehren der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land haben seit Neustem stets ein mobiles Waschbecken mit Umkleide beim Einsatz dabei. Der Förderverein der Lemberger Feuerwehr hat einen 4000 Euro teuren Rollwagen zur „Einsatzhygiene“ gespendet. Wehrleute, die bei einem Einsatz völlig verdreckt aus dem brennenden Objekt kommen, können sich nun säubern und gleich in frische Kleider schlüpfen.

Mit Corona habe der Rollwagen nichts zu tun. Die Pandemie sei nicht der Auslöser für die Anschaffung gewesen, erklärt Michael Lipps, der das Projekt zusammen mit einem Kollegen von der Wehr angestoßen und entwickelt hatte. Ansatzpunkt war, dass die Wehrleute bei Einsätzen mit schwerem Atemschutz in einem brennenden Haus immer mit zugerußten Uniformen und Geräten herauskommen. „Bei einem Brand werden Stoffe freigesetzt, die krebserregend sind“, schildert Lipps. Diese Stoffe habe der Feuerwehrmann dann auch auf der Haut, in den Haaren sowie auf der Uniform. Er schleppe sie mit in die Fahrzeuge und auf die Feuerwache.

Ein Zelt als Sichtschutz soll folgen

Damit ist nun Schluss. Noch vor Ort können sich die Wehrleute reinigen. Die kontaminierte Kleidung kommt in einen Sack, der in einer speziellen Waschanlage bei der Rodalber oder Pirmasenser Feuerwehr gereinigt wird. Die Brandbekämpfer selbst können sich am Waschbecken des Rollwagens Gesicht, Nacken, Hände und Haare waschen sowie einen Notanzug anziehen. Die Einweganzüge sollen demnächst durch Jogginganzüge ersetzt werden, die von der Verbandsgemeinde bezahlt werden, versprach Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach bei der Präsentation des Rollwagens. Für 500 Euro soll zudem eine Ergänzung, ein schnell aufbaubares Zelt, angeschafft werden, damit die Wehrleute sich nicht auf offener Straße ausziehen müssen.

Bei Brand in Vinningen von 40 Wehrleuten genutzt

Seinen ersten großen Einsatz hatte der Rollwagen bereits beim Feuer in der Vinninger Bäckerei Ernst. Dort mussten sich rund 40 Einsatzkräfte reinigen, was laut Lipps kein Problem gewesen sei. Bürgermeisterin Seebach war begeistert vom Engagement des Fördervereins, der die 4000 Euro durch Spenden für den alljährlichen Feuerwehrkalender einnimmt. „Es ist schön, dass ihr an die Kameraden denkt. Ihr seid schon eine tolle Truppe“, lobte Seebach. Jedes Jahr verteile der Förderverein 1000 Kalender mit Feuerwehrmotiven im Dorf. Die Beschenkten revanchieren sich meist mit einer Spende an den Verein, der damit für Ausrüstung der Feuerwehr sorgt. Im November soll der nächste Kalender verteilt werden, erzählt Philip Kuntz, der Vorsitzende des Vereins.

Neben dem Gesundheitsschutz soll der Rollwagen noch einen Vorteil haben, wie Michael Lipps verrät: „Meine Verlobte ist ganz glücklich, weil ich nach einem Einsatz nicht mehr so stinke.“

x