Kreis Südwestpfalz Natursplitt wie im Altmühltal

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Der Talweg von der Faustermühle vorbei an der Rosselmühle, Kneispermühle und Konradsmühle soll nächstes Jahr bis nach Wallhalben als Radweg ausgebaut werden. Die Vorarbeiten für die Planung laufen. Das Wirtschaftsministerium in Mainz gewährt einen Zuschuss von 85 Prozent. Das hat ein Gespräch des Verbandsbürgermeisters Thomas Peifer in Mainz ergeben. Derzeit wird mit Kosten von etwa einer Million Euro gerechnet.

Die zukünftige Radwegverbindung vom Schwarzbachtal nach Wallhalben mit der Möglichkeit, weiter nach Mittelbrunn und Landstuhl zu fahren (wir berichteten am 20. Mai), gilt touristisch als Fortschritt. Wirft man einen Blick auf die Radkarte der Südwestpfalz-Touristik und der Pfalz, erkennt man den Wert der künftigen Querverbindung. Das etwa acht Kilometer lange Ausbaustück soll die vorhandenen Radwege in der Mitte des Landkreises Südwestpfalz auf natürliche Art vernetzen. Es ergibt sich eine Anbindung über Thaleischweiler-Fröschen an den Pirminius-Radweg, der von Hornbach bis nach Landau geht. Entlang dieser Tour haben die Radfahrer auch eine Bahnverbindung bis zum Rhein. Es gibt nach der Rosselmühle auch eine Kreuzung mit dem Sickinger Mühlenradweg, der von dort weiter zur Weihermühle und hinauf nach Weselberg führt. Kürzlich wurde dort der Lückenschluss nach Weselberg asphaltiert, sodass Radfahrer freie Fahrt über die Sickinger Höhe bis nach Landstuhl haben. In Wallhalben wird der zukünftige Mühlen-Radweg auf die Südwestpfalz-Tour treffen, die von Zweibrücken über Battweiler, Schmitshausen, Saalstadt und Waldfischbach-Burgalben bis nach Johanniskreuz führt. Notwendig war jetzt eine Vermessung der alten Wegeführung durchs Wallhalbtal, was aufmerksamen Radlern und Wanderern an den vielen markierten Holzpfosten aufgefallen ist. Nun sind die Besitzverhältnisse am zu planenden Radweg geklärt, um unter anderem mit Privatleuten und den angrenzenden Gemeinden Maßweiler und Schmitshausen Vereinbarungen für die Wegeführung zu treffen. Auch die Vermessungskosten würden vom Land gefördert, berichtet Verbandsbürgermeister Peifer. Auf der Grundlage der ermittelten Besitzverhältnisse können nun die bestehenden Pläne überarbeitet und die exakte Ausbaulänge festgestellt werden. Nach derzeitigem Stand betragen die Baukosten rund eine Million Euro. Genaueres soll die Überarbeitung des Zuschussantrags ans Land ergeben. „Wir werden die Planunterlagen und den Zuschussantrag noch in diesem Jahr in Mainz vorlegen, damit wir bei einer zügigen Genehmigung im nächsten Jahr hoffentlich frühzeitig mit den Bauarbeiten beginnen können“, erläutert Verbandsbürgermeister Thomas Peifer den Zeitplan. Es sei hilfreich gewesen, sich noch einmal den Weg in der Tallage am Fuße des bewaldeten Berghanges anzusehen. Vor allem werde nun berücksichtigt, dass das Druckwasser am Bergfuß je nach Jahreszeit unterschiedlich abzuleiten ist, damit die spätere Fahrbahndecke mit Natursplitt immer befahrbar bleibt. Asphalt ist auf diesem Weg im Tal als Belag nicht möglich. Das hat unter anderem mit dem Naturschutz zu tun, und das sei in vielen Gegenden Deutschlands nicht anders, so Peifer. Im Radelparadies Altmühltal beispielsweise hat man den gleichen Belag. Beliebt seien diese Wege dennoch. Die Verbandsgemeinde wolle alles tun, damit das lang ersehnte touristische Vorhaben endlich verwirklicht werden kann, sagt Peifer. Er sieht den Bau des Radweges als passendes Projekt fürs Mühlenland und seine Umgebung. Schließlich seien die aktiven Radelfreunde und der Wanderspaß auf den vorhandenen Wanderwegen die Eckpfeiler der Tourismusentwicklung in der Verbandsgemeinde. Die Anstrengungen der vergangenen Jahre für Wanderspaß und Erholung mit dem Fahrrad hätten sich ausgezahlt: Die Zahl der Tagesgäste sei gestiegen, auch die Zahl der Übernachtungen. Vor allem gebe es nun einen technischen Fortschritt, der die Radfahrer immer mehr begeistert: Elektrofahrräder. Hügellandschaften seien kein Hindernis mehr für die Erholung auf zwei Rädern, erklärt Thomas Peifer. „Das Elektrofahrrad bringt uns eine ungeahnte touristische Belebung, die schon nicht mehr am Anfang steht, aber noch einen deutlichen Wachstumsschub bringen wird.“ |hac

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