Kleinsteinhausen Regenrückhaltebecken ist dieser Tage sehr nützlich

Das Dorfgemeinschaftshaus soll dieses Jahr fertig werden.
Das Dorfgemeinschaftshaus soll dieses Jahr fertig werden.

Immer höhere Rechnungen, immer weniger Geld im Gemeindekässchen. Der Finanz-Ausblick in Kleinsteinhausen könnte laut Bürgermeisterin Martina Wagner in Zukunft immer düsterer ausfallen. Aufgeben, das Handtuch schmeißen und den Kopf in den Sand stecken soll aber nicht passieren.

Dass die Straßenbeiträge steigen, ist bereits beschlossene Sache, verkündete Kleinsteinhausens Bürgermeisterin Martina Wagner beim Neujahrsempfang am Samstagabend. Eine hohe, nicht unbedingt erwartete Schlussrechnung der Ortsdurchfahrt zwinge die Gemeindespitze dazu, einerseits von den Bürgern mehr Geld zu verlangen, andererseits vorerst keine weitere Straße mehr ausbauen zu lassen. Und dass die Grundsteuer nicht noch mal erhöht wird, kann Wagner mittelfristig nicht ausschließen. Grund seien die schlechten Dorf-Finanzen und gleichzeitig die Vorgaben vom Land, alle laufenden Ausgaben mit den Steuereinnahmen gegenfinanzieren zu können. Ist das nicht möglich, müssen die Einnahmen erhöht, sprich die Steuerschraube weiter angezogen werden. Wagner übte Kritik: „Mir stellt sich die Frage, ob die kommunale Selbstverwaltung überhaupt noch gewünscht ist.“

In ihrer Neujahrsansprache machte die Kleinsteinhauser Bürgermeisterin aber deutlich, dass es ohne einen Bürgermeister und seinen Rat im Ort nicht vorangehe: „Die Entwicklung wird dann stillstehen.“ Wagner hat bereits Anfang Dezember im Gespräch mit der RHEINPFALZ angekündigt, im Juni für eine weitere Bürgermeister-Amtszeit zu kandidieren. Sie will ihr Ziel, das Dorf auch mit wenig finanziellen Mitteln voranzubringen, weiter verfolgen. 2024 soll die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses fertiggestellt werden. Damit wäre eine Großbaustelle im Dorf fertig, die sich seit mehreren Jahren hinzieht. Zudem muss das Kapellchen am Dorfeingang neu gestrichen werden, weil Schmierfinken den frischen Putz laut Wagner mit einem Graffito beschmiert haben.

Ebenfalls weit oben auf der Agenda steht das Starkregen-Schutzkonzept. Das neue Regenrückhaltebecken habe seinen Nutzen in den vergangenen Wochen bereits unter Beweis gestellt, eine Problemstelle sei noch der Starkregen-Abfluss in der Hauptstraße. Diese Ecke soll möglichst bald entschärft werden. Unverzichtbar bei einem Starkregen-Konzept laut Wagner: die Fördergelder vom Land.

Wie wichtig eben jene Fördermittel für die Umsetzung einzelner Projekte sind, machte Wagner an einer längeren Liste bereits erledigter Baustellen der vergangenen Jahre deutlich. Alle wären ohne das Geld Dritter für Kleinsteinhausen finanziell nicht drin gewesen: LED-Straßenlampen, neue Bushaltestellen, Kita-Anbau und neue Spielgeräte im Außenbereich, Friedhof-Sanierung und neue Gräber, Sanierung des Ehrenmals, neue Sitzgruppen, Ausbau von Wirtschaftswegen und mehr. Unter anderem gab es für diese Projekte vom Bund, Land und Kreis zusammen etwa 1,5 Millionen Euro, von Leader-Plus 20.000 Euro, die Daniel-Theysohn-Stiftung gab 92.000 Euro und die Pfalzwerke 6000 Euro dazu. Viel wichtiger, so Wagner, seien aber die zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitsstunden gewesen. Rechne man die mit einem mittleren Stundenlohn gegen, komme ein hoher fünfstelliger Wert raus. „Das ist Geld, was wir der Ortsgemeinde gespart haben.“

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