Dahn VR-Bank SÜW-Wasgau schafft Minuszinsen ab

Ab August gibt es bei der VR-Bank SÜW-Wasgau keine Negativzinsen mehr.
Ab August gibt es bei der VR-Bank SÜW-Wasgau keine Negativzinsen mehr.

Sparer müssen bei der VR-Bank SÜW-Wasgau bald nicht mehr dafür bezahlen, dass sie dort ihr Geld auf dem Konto liegen lassen. Die Genossenschaftsbank schafft die vor zwei Jahren eingeführten Minuszinsen auf hohe Guthaben zum August wieder ab.

Verwahrentgelte heißen jene Kosten bei Bankhäusern, die diese ihren Kunden in Rechnung gestellt haben, wenn sie ein – höheres – Guthaben auf dem Bankkonto beließen. Vor fast acht Jahren führten die ersten Banken diese Negativzinsen ein. Begründet haben dies die Geldinstitute mit der lang andauernden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Deren Leitzins lag einige Jahre lang bei null Prozent, was die Erträge aus Zinsgeschäften für Banken sinken ließ. Als die EZB Ende 2019 dann den Einlagenzins für Banken, die Kundengelder bei ihr parken, auf minus 0,5 Prozent setzte, fanden Negativzinsen flächendeckend auch im Kundenbereich Einzug bei Banken – in unterschiedlicher Ausprägung. Nicht nur Firmen-, sondern auch Privatkunden waren zuletzt betroffen von jenem „Strafzins“, dessen Einführung freilich rechtlich umstritten ist.

Einstellung für alle Giro- und Tagesgeldkonten

Nachdem nun die EZB angekündigt hat, die Leitzinsen anzuheben, wollen immer mehr Banken die Negativzinsen für Kunden wieder aufheben. Bei der VR-Bank Südliche Weinstraße-Wasgau eG werden Minuszinsen ab 1. August Geschichte sein, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Deren Berechnung werde für alle Giro- und Tagesgeldkonten der Privat- und Firmenkunden eingestellt. Mit der Ankündigung der EZB, dass im Juli der Leitzins erstmalig seit Jahren wieder schrittweise erhöht werde, sehe man keine Gründe mehr dafür, Mitgliedern und Kunden Negativzinsen weiter zu berechnen, erläutert Vorstandsmitglied Bernd Lehmann. Sie seien eine der letzten Banken, die sie eingeführt hätten, und würden sie nun als eine der ersten Banken in der Region nicht mehr berechnen.

Gestaffelt nach „Versorgungsstatus“

Eingeführt hat die Bank das sogenannte Verwahrentgelt im August 2020. Dessen Berechnung ist gestaffelt, wie eine Sprecherin der Bank erklärt. Konkret hängt sie davon ab, in welcher Weise der Kunde bereits Angebote der Bank rund um Finanz- und Lebensplanung nutzt. Je höher der „Versorgungsstatus“ des Kunden, desto höher seien die Freibeträge bei der Berechnung des Verwahrentgelts. Im niedrigsten Status liege der Freibetrag bei 100.000 Euro, im höchsten bei 750.000 Euro. Aufgrund dieser Staffelung und der Einführung der Minuszinsen zu einem sehr späten Zeitpunkt seien aber nur sehr wenige Kunden davon betroffen gewesen.

Das Geschäftsgebiet der VR-Bank SÜW-Wasgau mit Sitz in Bad Bergzabern erstreckt sich mit zwölf Geschäftsstellen und neun SB-Standorten von Herxheim über Bad Bergzabern bis nach Dahn. Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für mehr als 72.000 Kunden – davon über 30.000 Mitglieder – und für eine Bilanzsumme von 1,74 Milliarden Euro zuständig.

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