Waldfischbach-Burgalben Wie funktionieren Busreisen in Corona-Zeiten

Ein Buskorso ist im Juni über die Straßen Berlins gerollt, um auf die prekäre Lage der Branche während der Corona-Pandemie aufme
Ein Buskorso ist im Juni über die Straßen Berlins gerollt, um auf die prekäre Lage der Branche während der Corona-Pandemie aufmerksam zu machen.

Klemens Everling, Inhaber eines Busunternehmens in Waldfischbach-Burgalben, will den Menschen die Angst vor Busreisen während der Corona-Pandemie nehmen. Für Samstag lädt er zum Infotag ein und will erklären, welche Hygienevorschriften gelten und wie der Bus desinfiziert wird.

Dreimal habe er an den Demonstrationen der Busunternehmen in Berlin teilgenommen, um auf die Probleme der Branche während der Corona-Pandemie hinzuweisen, erzählt Klemens Everling. Die Veranstaltungen seien „top erfolgreich“ gewesen. Vor allem eine Fahrt habe ihn beeindruckt: „Das war der absolute Hammer mit weit über 1000 Omnibussen.“ Er habe sich auf den großen Straßen der Hauptstadt umgeschaut und nichts als Busse gesehen. Eine Gruppe von acht Unternehmern aus mehreren Bundesländern, zu der er gehöre, habe ein Hygienekonzept für Busreisen in Deutschland erstellt, erzählt Everling. Während des Lockdowns hätten sich die Unternehmen untereinander stark vernetzt.

Die Unternehmer führten Gespräche in Berlin mit Politikern, etwa mit Verkehrsminister Andreas Scheuer. „Die haben den Protest ernst genommen“, so der Eindruck des Waldfischbachers. Es sei entscheidend gewesen, dass so viele Betriebe aus ganz Deutschland mitmachten. „Die Politiker sind wach geworden.“

Einheitliches System für Bundesländer

Derzeit ist nur einer der zwei Busse von Klemens Reisen angemeldet, erzählt der Inhaber. Während des Lockdowns ruhte der Betrieb ganz. Inzwischen gibt es klare Regeln, die Gäste und Fahrer schützen sollen. Der Bus werde abends und auch bei einem Fahrgastwechsel desinfiziert. Die Daten der Reisenden werden aufgenommen, um bei einem Corona-Fall Kontakte nachvollziehen zu können. Die Sitze werden zugeteilt. Eine Maske muss in den Bussen nicht getragen werden – sofern der Abstand von eineinhalb Metern eingehalten wird, sagt Everling. Empfehlenswert sei es aber schon. „Es darf auch jeder Platz besetzt werden“, erzählt der Busunternehmer. Dann wird es aber eng, und die Mund-Nasen-Bedeckungen sind Pflicht.

Er sei froh, dass die Bundesländer für Busreisen „langsam ein einheitliches System einführen“. Das verhindere, dass beim Grenzübertritt plötzlich andere Regeln gelten. Nur drei Länder tanzten noch aus der Reihe, sagt Everling.

Zwar konnten die Reiseunternehmen am 10. Juni ihren Betrieb wieder aufnehmen, die Angebote würden aber nur zögerlich angenommen. Vielleicht 30 Prozent des üblichen Umsatzes mache er im Moment, schätzt der Waldfischbacher. „Wir wollen den Leuten die Angst nehmen.“ Deshalb veranstalte der Betrieb den Infotag am Samstag. Dabei würden nicht nur die Regeln erklärt, sondern auch, wie die Lüftungsanlage im Bus funktioniert, die helfen soll, die Insassen zu schützen. Der Bus sei „das sauberste Mobil“, glaubt der Firmenchef.

Infotag

Am Samstag, 18. Juli, 9 bis 17 Uhr, Hauptstraße 41 in Waldfischbach-Burgalben (auf dem Parkplatz neben Uhren Lehmann).
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