Lokalsport Südpfalz Freddy Heß sieht sich mal wieder Rülzheim an

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HERXHEIM (som/mame). Es ist ein Auf und Ab beim SV Viktoria Herxheim: Zwei Siege in Folge wollen ihm auch nach dem Kommando-Wechsel auf der Trainerbrücke nicht gelingen. Nach dem Sieg in Oppau gab es den Dämpfer beim VfR Grünstadt. Am Samstag um 17 Uhr steigt das einzig mögliche Südpfälzer Derby in der Fußball-Landesliga gegen den SV Rülzheim.

Nachdenklich stimmte Viktoria-Coach Freddy Heß vor allem die Art und Weise, wie seine Mannschaft sich nach dem frühen 0:2-Rückstand geschlagen gegeben hat. Persönlichkeiten auf dem Platz, denen ein Turnaround zuzutrauen wäre, waren nicht erkennbar. Viktoria-Kapitän Frederic Bayer (26) brachte es auf den Punkt: „Leider begannen wir in Grünstadt nicht gut, besser gesagt miserabel. Sowohl defensiv als auch offensiv konnten wir nicht zu unserem Spiel finden. So war das Spiel nach 15 Minuten entschieden.“ Der Kapitän, der bis zur B-Jugend alle Jugendklassen bei der Viktoria durchlaufen hat, in den A-Junioren zu Phönix Schifferstadt wechselte, dann vier Jahre lang beim TB Jahn Zeiskam spielte und ebenfalls seit vier Jahren wieder den Dress seines Heimatvereins trägt, ist sich mit seinem Trainer einig, dass der Mannschaft keineswegs der Wille zum Erfolg abzusprechen ist. Es gelinge nicht, die notwendige Durchschlagskraft abzurufen. Heß: „Wir müssen jetzt sehr schnell Konstanz in die Mannschaft bekommen. Was wir brauchen, ist Identifikation und Leidenschaft.“ Einen Nachteil sieht er darin, dass aus unterschiedlichen Gründen die Mannschaft während der Woche nicht geschlossen trainieren kann. Heß, der viereinhalb Jahre den SV Rülzheim trainierte, wollte zum kommenden Gegner nichts sagen. Die Tabelle sage eigentlich schon alles. Kapitän Bayer dazu: „Das Spiel gegen Rülzheim ist für jeden ein Highlight. Wir wissen um die spielstarke Truppe. Wir müssen uns anders präsentieren als in der ersten Halbzeit in Grünstadt. Jetzt gilt es, als Mannschaft zu bestehen und die Punkte gegen einen starken Gegner in Herxheim zu lassen.“ Mindestens drei Wochen ausfallen wird Torhüter Andreas Klein mit einer Schleimbeutelentzündung. Christoph Bauer hat einen Schlag abbekommen. Sein Einsatz ist fraglich. Die Tabelle als Momentaufnahme verstehen will Rülzheims Spielertrainer Marco Weißgerber. Denn die weist seinen SV Rülzheim als heißen Aufstiegskandidaten mit Platz zwei aus, die Viktoria Herxheim auf Platz 13 als Abstiegskandidaten. Weißgerber hingegen sieht die Mannschaften auf Augenhöhe. „Wir haben einen sehr jungen Kader. Viele Spieler spielen derzeit am Limit und ich weiß nicht, ob sie das eine ganze Saison können. Herxheim hingegen hat eine Mannschaft mit Superspielern wie Manuel Blank, Christian Liginger, Dennis Bodenseh und Frederic Bayer: Die gehört ins obere Tabellendrittel.“ Dass die Herxheimer nun von Freddy Heß gecoacht werden, der in Rülzheim im Frühjahr überraschend vor die Tür gesetzt wurde, spiele weder für ihn noch für sein Team eine größere Rolle, glaubt Weißgerber: „Wir spielen nicht gegen Freddy Heß, wir spielen gegen Herxheim. Dass ein so hervorragender Trainer hier schnell wieder einen neuen Verein finden wird, war mir ja klar.“ Er erinnert an den großen Umbruch in seinem Kader im Sommer: „Es sind ja nur noch wenige Spieler aus der Heß-Ära da.“ Weißgerber erwartet einen heißen Derby-Tanz, bei dem man den Kampf annehmen müsse. Er freut sich über die Entwicklung junger Spieler, beispielsweise dem vor der Saison aus Offenbach gekommenen Stürmer Pascal Boudgoust: „Er hat einen großen Sprung gemacht, sich taktisch stark verbessert und etabliert. Aber er hat noch Luft nach oben, könnte auf seiner Position noch mehr Tore schießen. Wir helfen ihm dabei und er arbeitet hart, ist bei jedem Training dabei.“ Im Spiel nicht dabei sind am morgigen Samstag die verletzten Marcel Grallert und Maximilian Brechtel sowie Benjamin Hörner (Urlaub). Nicolai Esswein ist noch nicht wieder gesundgeschrieben.

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