Lokalsport Südpfalz Kandels Angriffen fehlt die Klarheit

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KANDEL. Mit einem 1:0 (0:0)-Erfolg beim VfR Kandel verteidigte der ASV Fußgönheim die Tabellenführung in der Fußball-Verbandsliga. Die Schwarz-Weißen verdienten sich den vierten Sieg im vierten Spiel mit reifer Spielanlage, hoher taktischer Disziplin und einem überragenden Innenverteidiger Nikolaos Matios.

Die Gastgeber hatten sich nach dem 0:6 in Bad Kreuznach Wiedergutmachung auf die Fahnen geschrieben. Sie legten gestern los wie die Feuerwehr. Benedikt Brück scheiterte nach zwei Minuten aus halb rechter Position an ASV-Keeper Kevin Knödler, Stürmer Florian Hornig verfehlte nach tollem Zuspiel von David Wagner aus 16 Metern knapp das Tor (7.). Sieben Minuten später klärte Hornig mit dem Kopf auf der Linie gegen Talha Demirhan. Ab diesem Zeitpunkt kam der Spitzenreiter besser ins Spiel und erarbeitete sich eine optische Überlegenheit. In der 24. Minute hielt Kandels Keeper Patrick Aust einen Demirhan-Kopfball nach umstrittener Ecke. Der gleiche Spieler setzte in der 37. Minute einen harten Schuss von der Strafraumgrenze knapp über das VfR-Tor. Kandels Präsident Edgar Keppel sagte zur Pause: „Wir haben gut angefangen. Doch wir brauchen nun dringend Entlastung durch Offensivaktionen.“ Doch die fehlte zunächst, die Gäste wirkten weiterhin zwingender. Den goldenen Treffer erzielte Marco Sorg per Kopf aus kurzer Distanz in der 62. Minute. Der aufgerückte baumlange Abwehrchef Nikolaos Matios verlängerte am langen Pfosten eine Rechtsflanke von Steffen Euler. Kurze Zeit später hätte er wegen eines groben Fouls an der Mittellinie einen Feldverweis quittieren können. Kandels Trainerteam reagierte auf den Rückstand. Bereits zur Pause war Pascal Hüll auf der offensiven Außenbahn für Adnan Sentürk gekommen. In der 66. Minute feierte Neuzugang Stefan Heinrichs sein Pflichtspieldebüt im Sturmzentrum, für ihn musste Maximilian Wilhelm weichen. Das eingewechselte Duo sorgte für eine Belebung des Offensivspiels der Rasenspieler, die nie aufsteckten. Fußgönheim blieb aber stets gefährlich, die langen Einwürfe von Benjamin Bischoff kamen wie scharfe Flanken. Das permanente Bemühen gegen clever verteidigende Gäste wäre kurz vor dem Schlusspfiff des großzügig leitenden Referees fast noch belohnt worden. Eine kluge Hereingabe des aus Westfalen stammenden Bundespolizisten Heinrichs verpasste der grätschende Yanik Wagner („ich war mit den Stollen noch dran“) am langen Pfosten um Zentimeter. Kandels Spielertrainer Christian Burgstahler musste wegen eines Außenbandanrisses am Knöchel pausieren, er fehlt wohl auch noch beim Flutlichtderby am Freitag beim FSV Offenbach. Bei allem Engagement fehlte seinem Team die Klarheit in der Vorwärtsbewegung. Er sagte: „Nach dem 0:6 in Kreuznach wollten wir hinten zuerst mal wieder stabil stehen. Wir wollten eine deutliche Reaktion zeigen, dies ist uns gelungen. Dennoch geht der Sieg der Gäste in Ordnung, sie waren einfach effizienter.“ Lob aus berufenem Munde für die Rasenspieler kam von ASV-Torhüter Kevin Knödler. Der 40-jährige Ex-Profi (unter anderem Eintracht Frankfurt, TSG Hoffenheim und Waldhof Mannheim) meinte: „Kandel hat mich mächtig beeindruckt. Mit ihrem hohen spielerischen Niveau erreichen sie sicher einen einstelligen Tabellenplatz. Wir hatten dennoch mehr vom Spiel und den Dreier auch verdient.“ So spielten sie VfR Kandel: Aust - Kühnast (88. Schirmer), Yanik Wagner, Pfau, Kindler - Staiger, Wilhelm (66. Heinrichs), Sentürk (46. Hüll), David Wagner - Brück, Hornig ASV Fußgönheim: Knödler - Brenner, Matios, Braun, Del Rio Pfeffer - Takpara (81. Esslinger), Euler, Bischoff, Stiller - Demirhan, Sorg (86. Gutermann). |kebe

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