Lokalsport Südpfalz „Mein Team setzt meine Vorlieben um“

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BELLHEIM (thc). Greifen sich die Frauen der SG Ottersheim/Bellheim/ Zeiskam zum zweiten Mal den Handball-Pfalzpokal? Sie spielen am Ostermontag in Haßloch in der Pfalzhalle, sicher das Halbfinale gegen die VTV Mundenheim (11 Uhr), vielleicht das Finale gegen den Sieger TSG Friesenheim - SC Bobenheim-Roxheim (15 Uhr). Thomas Cattarius führte das Interview mit OBZ-Trainer Jens Zwißler.

Herr Zwißler, sehen Sie ein Problem, das die Pokal-Titelverteidigung verhindern könnte?

Klar wäre es schön, wieder den Pokal zu gewinnen, aber das will jede Mannschaft, wenn sie so weit gekommen ist. Wir müssen erst mal gegen Mundenheim unser ganzes Potenzial abrufen, damit wir ins Finale kommen. Und im Pokal kann immer jeder jeden schlagen. Es wird bestimmt ein spannendes und sehr anstrengendes Halbfinalspiel. Wir spielen es und dann sehen wir weiter. Da hab’ ich meine Lehren gezogen. Ihre Mannschaft ist gewachsen, spielt schnell, ist konterstark, arbeitet extrem in der Defensive. Wann bringt Ihre Mannschaft Sie zur Verzweiflung? Das stimmt, mein Team ist sehr stark gewachsen und dieses Jahr setzt es meine Vorliebe, die defensive Arbeit, sehr gut um. Wir wollen dieses Jahr das Team mit den wenigsten Gegentoren sein und auch bleiben. Wir wollen einen schnellen Handball spielen. Da sind wir teilweise viel zu hektisch und unkonzentriert und treffen dann leider zu oft noch die falschen Entscheidungen. Powerfrau Christin Zekl in der Mitte und Alina Seither haben Schlüsselpositionen im Angriff. Es sind die Ältesten. Auf lange Sicht: Wer wird sie ersetzen? Und wie gut? Unsere Älteste ist natürlich unsere Antje im Tor. Da bin ich auch mal gespannt, Alina und Christin sind zwei besondere Persönlichkeiten nicht nur auf dem Platz. Das ist für mich das Schöne als Trainer, die beiden marschieren vorne raus und alle anderen ziehen mit. Das sind zwei absolute Führungsspieler und das wird von dem ganzen Team genau so akzeptiert. Gerade zur neuen Runde wird es schon den ersten Umbruch geben, wenn Alina als Spielerin ausscheidet. Ich denke, da muss das ganze Team mithelfen, um so eine Spielerin gerade in der Präsenz zu ersetzen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die eine oder andere auch bald so weit ist, dieses Team zu führen. Christin bleibt uns ja zum Glück noch ein weiteres Jahr erhalten. Kennen Sie das Gefühl zu meinen, die Spielerinnen hören nicht zu oder spielen ganz anders als besprochen? Das Gefühl kenne ich, aber ich denke, dass es völlig unbeabsichtigt ist. Wir haben gesehen, dass wir die Spiele alle nur als Team gewinnen und wenn wir uns an ein Konzept halten. Wenn jeder sein Stiefel versucht zu spielen, haben wir echt Probleme. Deswegen fordere ich auch da eine absolute Disziplin. In der Meisterschaft wartet die SG OBZ auf einen Patzer des TSV Kandel. Belastet das die Mannschaft oder ist es nebensächlich, weil sie eh lieber in der Oberliga bleiben möchte? Aus sportlicher Sicht würden wir natürlich in die Dritte Liga gehen. In meinen Augen hätten es sich die Mädels auch mal verdient. Ich vermute aber, dass Kandel sich das nicht mehr nehmen lässt. Kandel hat absolut konstant und clever gespielt und sich das auch verdient. Das Schönste ist es doch für die Region, dass zwei Pfälzer Vereine eine ganze Saison die Oberliga anführen. Kann Ihre Mannschaft in der nächsten Runde wieder so eine starke Rolle einnehmen? Ich würde es mir natürlich wünschen, dass wir uns im Damenbereich unter den vier Topteams der Oberliga festsetzen können. Man muss aber immer sehen: Was passiert bei den anderen Teams, wie kommt man in die Runde rein, bleibt man von Verletzungen verschont und so weiter. Dann muss man sehen, wer sich als Abwehrchef herausstellt und wie die neuen Spielerinnen, neben Maike Silaghi von Lingenfeld Jessica Glaser und A-Jugend-Torfrau Selina Henrich vom TV Kirrweiler, sich einfügen. Bei Larissa Freund muss ich sagen, ging das als A-Jugendspielerin gerade auf der Rückraumposition verdammt schnell.

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