Lokalsport Südpfalz „Speyer hat uns viel voraus“

HERXHEIM/RÜLZHEIM (som/mame). „Die Pleitenserie überwinden“ heißt bei der Viktoria Herxheim nach vier Niederlagen in Folge im „Kellerduell“ der Fußball-Landesliga Ost bei der SG RWO Alzey die Devise. Der SV Rülzheim geht ins Schlagerspiel beim FC Speyer 09. Spielbeginn: immer Sonntag, 14.45 Uhr.

Mit 0:3 verlor Herxheim das Hinspiel. Die Schützlinge von Freddy Heß wissen, was auf dem Spiel steht. Heß spricht von einer „erschreckenden Bilanz“, wenn von zuletzt acht Begegnungen nur drei gewonnen wurden und trotz guter Torwartleistungen von Andreas Klein und Patrick Hof ein Torverhältnis von 9:27 herausspringt. In den drei jüngsten Begegnungen gab es 17 Gegentreffer. Heß tut es leid, dass er nach dem Trainerwechsel bislang nicht den erhofften Erfolgskurs einschlagen konnte. Alle Nebengeräusche sollen in den verbleibenden drei Spielen des Jahres ausgeblendet werden. Ein echter Charaktertest. Auf der Homepage der Viktoria ist auch schon das künftige Erfolgsrezept nachzulesen: Es sei „gelungen, einen Meilenstein für die Zukunft zu bauen“. Gemeint ist ein neuer Werbezaun. Bei Julian Hahn hängt es vom ärztlichen Bulletin ab, ob er in diesem Jahr noch einmal zum Einsatz kommen kann. In den Kader zurückgekehrt sind Philipp Keller, Daniel Kechler und Marcel Milenkovic. Bei Boro Garic ist im Training die alte Verletzung aufgebrochen. Als Tabellenzweiter ist man in der Regel Favorit. Anders sieht das aus, wenn Rülzheim beim FC Speyer 09 antritt. Speyer ist unangefochtener Tabellenführer, hat aus der Hinserie sechs Punkte Vorsprung, kann den stärksten Angriff (45) und die stärkste Abwehr (9) vorweisen – und hat in Rülzheim zu Saisonbeginn mit 1:0 gewonnen. „Wir haben eigentlich keine Chance, aber die wollen wir nutzen“, sagte SVR-Trainer Marco Weißgerber gestern in einer Pause der Trainerfortbildung, die er beim Südwestdeutschen Fußballverband besucht hat. „Ein, zwei Aspekte kann ich davon sofort einfließen lassen. Meine Jungs werden davon profitieren“, meint der B-Lizenz-Inhaber. Dass man seinen SVR, der einen Drei-Punkte-Vorsprung auf Platz drei herausschoss, als klaren Aufstiegskandidaten sieht, freut ihn, jedoch: „Speyer hat uns viel voraus, vor allem Konstanz. Dazu kommen tolle Einzelspieler, die als Mannschaft funktionieren.“ Wenn in seiner Elf alle fit sind, hat Weißgerber echte Luxusprobleme. „Aber so kann ich den jungen Spielern auch mal eine Pause gönnen. Für den Trainer ist das eine gute Situation“, sagt er. Nun sind Adrian Faulhaber und Marco Krucker, neben Torwart Dennis Karn die einzigen Rülzheimer, die bisher in jeder Minute auf dem Platz standen, ebenso angeschlagen wie Torjäger Moritz Stock und Gökhan Istanbullu. Aber wenn Weißgerber weiter so ein glückliches Händchen hat wie in Bingen, als er seinen Co-Trainer Rainer Vollmar in der 86. Minute brachte und der 30 Sekunden später zum 1:1 traf, sollte der Rülzheimer Höhenflug ungebremst weitergehen.

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