Lokalsport Südpfalz Teamspirit und ein schwerer Stand

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HERXHEIM/RÜLZHEIM (som/mame). Möglichst gut aus den Startlöchern kommen und in der Fußball-Landesliga mit dem Abstieg nichts zu tun haben: Dies ist vor dem ersten Pflichtspiel nach der Winterpause, zu dem der Tabellensechste SV Geinsheim auf dem Krönungsbusch erwartet wird (heute, 16 Uhr), das erklärte Ziel des SV Viktoria Herxheim. Der SV Rülzheim erwartet am 19. Spieltag am Sonntag um 14.30 Uhr den TuS Marienborn.

Im Hinspiel nahm die Viktoria drei Punkte aus Geinsheim mit, Dennis Bodenseh erzielte den 1:0-Siegtreffer. Inzwischen hat Geinsheim mit 46 Treffern nach dem FC Speyer und dem VfR Wormatia Worms II den torhungrigsten Angriff der Liga. Die Viktoria hat bereits 48 Gegentore „gefangen“. Nur Schlusslicht VfR Frankenthal übertrifft die Negativbilanz. Trainer Freddy Heß, der das Traineramt im September als Nachfolger von Jens Bodemer übernahm, muss davon ausgehen, das die Mannschaft an einem Scheideweg steht. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Christian Liginger nach einjährigem Gastspiel beim A-Klassen-Spitzenreiter SV Büchelberg schon „ante portas“ steht und sich einige Viktorianer mit Abwanderungsgedanken beschäftigen. „Wir haben in der Winterpause nicht einmal mit der kompletten Mannschaft trainieren können“, beklagt Heß. Meist waren zehn, elf Spieler im Training. Dabei sei Ziel und Schwerpunkt seiner Vorbereitung gewesen, die Mannschaft körperlich und taktisch für das Restprogramm fit zu bekommen. Gleichzeitig habe er an der internen Kommunikation, am „Teamspirit“, gearbeitet, damit die bisherigen Leistungsschwankungen ein Ende haben und „wir nicht immer wieder die Hütte voll bekommen“. Dem langjährigen Beobachter stellt sich die Frage, ob vielleicht die eloquente Art des Trainers, der bei seinem profihaften Training Pünktlichkeit und Disziplin für unverzichtbare Tugenden hält, nicht ganz den Geschmack aller Spieler trifft. Einen Fortschritt wollte Heß, der am 7. März sein 52. Lebensjahr vollendet, während der Vorbereitung einleiten. Stattdessen konstatiert er nun: „Wir sind noch nicht da, wo wir eigentlich sein wollen.“ Die Testspiele gegen unterklassige Teams wie FC Lustadt, TuS Schaidt, zu dem Daniel Kechler gewechselt ist, oder VTG Queichhambach sind positiv verlaufen. Beim Verbandsligisten SV Dudenhofen habe es trotz Niederlage positive Ansätze gegeben. Angelaufen ist bei der Viktoria die Integration von A-Junioren, die vor der Aktivität stehen. Julian Hahn musste sich in der Winterpause doch nicht einer Operation unterziehen. Er machte Lauftraining und spezielles Krafttraining in der Reha. Boro Garic ist wieder fit. In der Winterpause kam Patrick Wünstel von den SF Germania Winden dazu. Drei Punkte sollen morgen in Rülzheim bleiben. Schließlich hat das Team von Spielertrainer Marco Weißgerber eine gute Vorbereitung absolviert, ist Marienborn ein Gegner, der in der Tabelle deutlich schlechter steht als der Tabellendritte. „Dennoch, das ist keine Laufkundschaft“, sagt Weißgerber über den auf Platz zwölf liegenden Aufsteiger aus Mainz, den er als „jung, kompakt, zweikampfstark mit schnellen Außen und zwei guten Stürmern“ aus dem Hinspiel in Erinnerung hat. Damals siegten die Lilanen nach zweimaligem Rückstand mit vier Toren von Moritz Stock mit 4:2. „Wir haben uns Gedanken gemacht, was im Vorjahr im Winter falsch gelaufen sein könnte“, erklärt Weißgerber im Wissen, dass der SVR in der Rückrunde böse abgestürzt war. Ergebnis: „Ein Grund war wohl auch, dass auf dem kleinen Rülzheimer Kunstrasenfeld trainiert wurde.“ Deshalb sei man in diesem Jahr auf die Plätze in Nachbarorten ausgewichen. Die Testspiele waren vielversprechend. Dass am Wochenende mit Robin Dränkow und Marco Krucker neben Nicolai Esswein weitere Säulen der Elf ausfallen, ist eine Schwächung. Von Esswein gibt es gute Nachrichten: Die Ursache seiner Kreislaufzusammenbrüche scheint gefunden, Esswein ließ einen Eingriff über sich ergehen - und soll in zwei Wochen wieder ins Training einsteigen. Dann werden auch Krucker (Sehnenentzündung) und Dränkow (Fuß-OP) wieder zurückerwartet. Mit oder ohne tragende Säulen, Weißgerber ist sich sicher: „Einzig und alleine wir entscheiden, wer dieses Spiel am Wochenende gewinnt.“

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