Lokalsport Südpfalz Tschüss Heß, hallo Slatnek

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HERXHEIM (som). Freddy Heß (52) ist noch der Profi: Am Dienstagabend machte er sich wie gewohnt zum Training auf, obwohl ihm eine Frist gesetzt worden ist. Heß weiß seit Kurzem, dass Fußball-Landesligist SV Viktoria Herxheim nicht über die Saison hinaus mit ihm plant. Im Sommer soll Christian Slatnek übernehmen.

Freddy Heß

zeigte sich am Dienstagabend über die Entscheidung des Vereins und vom fehlenden Vertrauen „maßlos enttäuscht“. Der Verein wünsche, dass er die Mannschaft bis zum Saisonende führe. Er habe zugesagt. Danach wird Christian Slatnek übernehmen, bis November vergangenen Jahres sieben Jahre lang neben Fritz Kern Trainer beim VfR Kandel. Viktoria-Präsident Markus Maier sagte, nach gründlicher Analyse der sportlichen Situation und nach Gesprächen mit der Mannschaft sei der Verein zu der Überzeugung gekommen, dass für eine erfolgreiche Arbeit in der kommenden Saison ein mentaler und emotionaler Neustart im sportlichen Bereich notwendig sei. Ein personeller Wechsel auf der Trainerposition biete die Chance für einen solchen Neustart. Er habe mit seiner Mannschaft in der Rückrunde drei Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage registriert und sei damit auf dem besten Weg zum Klassenerhalt, sagte Heß. „Wir müssen im Schlussteil der Saison an einem Strang ziehen und gemeinsam kämpfen.“ Trotz einiger klarer Niederlagen habe die Mannschaft gar nicht so schlecht gespielt, einige Spiele seien knapp oder unglücklich verloren worden. In Gesprächen mit Spielern klingt immer wieder die „harte Welle mit Konditionsarbeit“ an, die der erfahrene Trainer Freddy Heß als den Schlüssel zum Erfolg ansieht. Gerade einmal sieben Spieler aus dem gesamten Kader waren beim Training am Dienstag erschienen ... Heß: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen und versuche, aus der vorhandenen spielerischen Substanz das Optimale zu machen. Fußballer müssen auch was den Trainingsbesuch angeht motiviert sein.“ In der neuen Saison sollte nach seinen Vorstellungen eine Mannschaft mit „neuem Gesicht“ und jungen, auf ihren Einsatz brennenden Spielern zusammengefügt werden. Im September 2015 hatte sich Heß, der unter anderem sechs Jahre lang den Dress des damaligen Zweitligisten SV Darmstadt 98 trug, nur zwei Tage nach dem Rücktritt von Jens Bodemer (27) zum zweiten Mal nach 18 Jahren für das Traineramt in Herxheim entschieden. Mit der Idee, langfristig etwas aufzubauen und die Viktoria wieder nach oben zu führen. Bodemer hatte Steffen Ott abgelöst. Genau da will Christian Slatnek, der im April sein 39. Lebensjahr vollendet, ansetzen. In den zurückliegenden Wochen habe er in Gesprächen mit Viktoria-Offiziellen die gute Jugendarbeit der Viktoria herausgestellt. Dies sei schließlich auch der Grund, warum er zum Traineramt beim SV Viktoria Herxheim „Ja“ gesagt habe. Er baue auf Jugend und Talente und habe das Ziel, die Viktoria sportlich mit einer schlagkräftigen Mannschaft wieder dorthin zurückzuführen, wo sie einmal war. Die Jugendarbeit in Herxheim entspreche seinen Vorstellungen und auf der Jugend der Viktoria lasse sich etwas aufbauen, sagte er. Slatnek ist überzeugt, in den verschiedenen Gesprächen mit den Offiziellen der Viktoria, vom ersten Abtasten bis hin zu der Entscheidung, eine gleiche Wellenlänge ausgemacht zu haben. Slatnek war als Spieler beim Karlsruher SC II, beim damaligen SV Weingarten, beim FK Pirmasens und SC Hauenstein.

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