Lokalsport Südpfalz Turbo oder schwere Beine

GOMMERSHEIM (hr). Der 14. Gäulauf sah überlegene Sieger: Andreas Flörchinger (LSG Zeiskam) und Natascha Hartl (TuS Heltersberg) im Halbmarathon sowie Joshua Klein (Rennwerk/LG Region Karlsruhe) und Susanne Ullrich (TV Bad Bergzabern) über 10 km.

Flörchinger feierte seinen dritten Halbmarathon-Erfolg in Gommersheim. Der Cheforganisator des Zeiskamer Queichtallaufes setzte sich am Mittwochabend sogleich an die Spitze des Feldes. Bei Kilometer fünf hatte er schon eine große Lücke zu Volker Lintz vom TV Maikammer aufgerissen, die danach nicht kleiner und nicht größer wurde. Lintz, der sich schnell von seinem Clubkameraden Bernhard Mathäss gelöst hatte, blieb der alleinige Verfolger des Spitzenreiters. „Er war stärker als ich und ist gleich weggezogen“, sagte Mathäss, der seinen zwölften Gäulauf bestritt und in der Endphase Ralf Leszinski (LSG Zeiskam) auf die vierte Position drängte. Dessen Konterversuche waren vergebens: „Ich kam nicht mehr an ihn heran. Während des ganzen Rennens segelte er in meinem Schatten und zu Ende hat er zugeschlagen.“ Die Frauensiegerin Natascha Hartl war acht Minuten eher im Ziel als die Zweitplatzierte Gabriele Rilling (TV Offenbach). Richtig froh war die Athletin aus Speyer nicht: „Ich bin nicht ganz zufrieden. Bei meinem Sieg im Vorjahr war ich zwei Minuten schneller. Allerdings war der Gegenwind heute sehr stärker und hinderlich.“ Hartl, die extreme Sportwettbewerbe liebt, will in vier Wochen beim Radmarathon Dolimiti über 135 km in den Alpen dabei sein. Rilling kam aus der Tiefe, überholte nach dem ersten Viertel Sandra Fätsch (TV Herxheim/Team Erdinger) und hielt die zweite Position bis ins Ziel vor der Herxheimerin. Auf der 10-km-Strecke beherrschte der Junior Joshua Klein seine Konkurrenten. Nach halber Strecke suchte er gegen Tobias Textor (LCO Edenkoben) die Entscheidung. Er verschärfte das Tempo und ließ seinen bisherigen Partner hinter sich. Im Ziel sicherte er sich einen knappen Vorsprung gegenüber dem Edenkobener, der verbissen dem Spitzenreiter zusetzte und ihn zu einer Kraftleistung antrieb. In einem klassischen Endspurt behielt der Karlsruher die Oberhand. Der Drittplatzierte Mario Steiner verzichtete auf den Halbmarathon-Start und die mögliche Fortsetzung seiner vier Seriensiege. Er habe sich in seinem Urlaub in Österreich auch mit dem Rad gewaltig übernommen und sei außerstande, die Halbmarathon-Strecke erfolgreich bewältigen zu können. Steiner: „Ich wäre gerne Halbmarathon gelaufen, aber es war wirklich nichts drin. Meine Beine waren zu hart und zu schwer.“ Auf Position drei konnte er den aggressiven Junior Ahmed Nuru (TV Rheinzabern) abwehren, der sich seinerseits vor den Attacken des Neustadters Jens Laudage gerade noch als Vierter ins Ziel rettete. Mit einem furiosen Auftritt überraschte die Frauensiegerin Susanne Ullrich. Sie zündete nach dem ersten Renndrittel den Turbo und überrannte Ingeborg Lang (TSV Lambrecht), Verena Job (TV Offenbach) und Johanna Jung (LT Haßloch). Sie war selbst beeindruckt: „Ich wollte heute einen Spaßlauf machen. Doch unvorhergesehen verspürte ich einen kräftigen Schub und habe die drei Konkurrentinnen vor mir eine nach der anderen überrannt. Dann lief es bei mir wirklich gut und ich war nicht mehr zu bremsen.“ Die Germersheimerin Jung sicherte sich den zweiten Platz vor Job, die sich lange mit ihr darum duellierte.

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