Lokalsport Südpfalz VfR Kandel mit „unterirdischer Leistung“

KANDEL (kebe). Mit einem überraschenden 3:1 (3:0)-Auswärtserfolg beim bisher starken Verbandsliga-Aufsteiger VfR Kandel stellte der VfL Neustadt den Anschluss ans untere Mittelfeld her. Der dezimierte Kader der Rasenspieler konnte die zahlreichen Ausfälle nicht kompensieren.

VfL-Coach Demir Hotic zeigte sich im Vorfeld der Partie zuversichtlich: „Wir haben in Waldalgesheim drei Treffer erzielt, warum nicht auch in Kandel?“ Durch eine blitzsaubere Leistung vor der Pause setzte sein Team die gewagte Vorhersage exakt um und gewann verdient. Allerdings machten es ihnen die Gastgeber auch einfach, denn sie erwischten einen rabenschwarzen Tag und boten eine schwache Leistung. Haarsträubende Abspielfehler im Aufbau und zu viel Raum für die gegnerischen Stürmer sorgten für die schwächste Heimvorstellung in dieser Saison. Die Gästeführung in der 2. Minute entstand unglücklich, denn Referee Christopher Dispot überstimmte seinen Assistenten, der wegen vermeintlicher Abseitsstellung die Fahne gehoben hatte. Shkodran Rexhaj schob am verdutzten VfR-Keeper Andreas Bressler das Leder ins Tor. Beim 2:0 konnte er allerdings unbehelligt agieren. Nach seinem Pfostenschuss passte er den Ball auf Saban Sabani, der in der Tormitte ebenso unbehelligt vollendete (20.). Der VfR hatte die Möglichkeit zum Anschlusstreffer in der 40. Minute. Doch VfL-Keeper Dennis Karn parierte den schwach getretenen Strafstoß von Pascal Hüll. Andreas Marx hatte zuvor Cristian Cenusa zu Fall gebracht. Für die Zuschauer war es ein ansehnliches Spiel, denn beide Teams hatten zahlreiche Tormöglichkeiten, die klareren lagen allerdings auf Seiten der Gäste von der Weinstraße. Die Gardinenpredigt des Kandeler Trainerduos Slatnek/Kern zur Pause verfehlte seine Wirkung nicht. Die Rasenspieler kamen deutlich konzentrierter und engagierter aus der Kabine und erarbeiteten sich in den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff mehrere Möglichkeiten. Während Jan Lintz in der 50. Minute einen Wegner-Schuss auf der Linie klärte, stellte Dennis Karn mehrfach seine Extraklasse unter Beweis. Er klärte zunächst gegen Cenusa (49.), ehe er Torschützenkönig Yasin Özcelik zwei Mal aus kurzer Distanz einen Treffer verwehrte (52.). Der Topscorer der Liga traf dennoch. Doch sein Anschlusstreffer per Foulelfmeter (84. ) kam zu spät. Bitter für Kandel: Verteidiger Yanik Wagner musste nach 15 Minuten das Feld verletzt verlassen. VfL-Trainer Hotic sprach von einem verdienten Sieg: „Unsere Stürmer haben mit ihrer Schnelligkeit das Spiel entschieden. Wir müssen das vierte Tor machen. Unverständlich, dass wir uns nach der Pause haben einlullen lassen.“ VfR-Sportvorstand Charly Geiger sah es ähnlich: „Es war eine unterirdische Leistung meiner Mannschaft. Dennoch hatten wir nach dem Wechsel die Chance auf einen Punktgewinn, obwohl er eigentlich nicht verdient gewesen wäre.“

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