Ranschbach Überraschend hartes Urteil im Prozess um Todesschüsse
Der Prozess um die Todesschüsse von Ranschbach ist am Mittwochmorgen zu Ende gegangen. Und zwar mit einem Urteil, das so nicht zu erwarten war. Die 1. Strafkammer des Landgerichts Landau hat den Mann, der im Februar einen 37-Jährigen in Ranschbach auf offener Straße erschossen hat, zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der heute 28-jährige aus Syrien stammende Staatenlose habe sich des Totschlags schuldig gemacht, sagte die Vorsitzende Richterin Claudia Kurtze zum Abschluss der seit Ende Juli laufenden Hauptverhandlung. Es ist ein überraschend hohes Strafmaß, nachdem die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer dem Angeklagten eine verminderte Schuldfähigkeit attestiert und eine Freiheitsstrafe von neun Jahren und sechs Monaten sowie die anschließende Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gefordert hatte. Die Verteidigung hatte sogar auf komplette Schuldunfähigkeit plädiert und die sofortige Unterbringung in einer Klinik beantragt. „Es haben sich keine belastbaren Anknüpfungspunkte für eine ernsthafte psychische Erkrankung ergeben“, erklärte Kurtze in der Urteilsbegründung, warum die Kammer zu dem Ergebnis kam, dass der Todesschütze zum Zeitpunkt der Tat vollumfänglich schuldfähig war. Mehr zum Thema lesen Sie hier