Am Rande 750 Jahre: Freut sich die Stadt nicht auf das große Fest?

Vor der Queichheimer Brücke wird nur für den Landauer Sommer geworben.
Vor der Queichheimer Brücke wird nur für den Landauer Sommer geworben.

Landau feiert 750 Jahre, und alle feiern mit – sofern sie von der Party wissen. Auf den Werbetafeln erfahren sie es jedenfalls nicht. Freut sich die Stadt etwa nicht?

Juhu, in 45 Tagen ist wieder Landauer Sommer! Ab 12. Juli herrschen einmal mehr drei Tage Ausnahmezustand im Herzen der Südpfalz, die ganze Stadt singt und tanzt. Das verspricht zumindest das Büro für Tourismus auf seiner Internetseite. Und wer schon mal auf dem Landauer Sommer war, der wird wissen: Die Beschreibung kommt ganz gut hin. In mir keimt jedenfalls schon deutlich spürbar die Vorfreude. Spätestens seit ich vergangene Woche bei der Fahrt zur Redaktion kurz vor der Queichheimer Brücke die große Hinweistafel mit der Aufschrift „Landauer Sommer 12. - 14. Juli 2024“ erblickt habe.

So rasant die Woge der Euphorie aufbrandete, ebbte sie aber auch wieder ab. Schnell kam die Frage auf: Ist denn der Landauer Sommer wirklich das nächste große Fest in der Stadt? Es war eine rhetorische Frage, denn natürlich wusste ich, dass die Antwort nein lautet. Denn von Donnerstag bis Sonntag feiert die Südpfalzmetropole 750 Jahre Stadtrechte mit Picknick, Livemusik, großem Umzug und all den Sachen, die zu einer ordentlichen Sause gehören. Freut sich die Stadt selbst da nicht drauf, oder wieso sind keine riesigen Werbebanner zu sehen?

Tafeln sind teuer

„Wir freuen uns riesig auf das Festwochenende zum Stadtgeburtstag und auf viele Besucherinnen und Besucher!“ Das sagt Stadtsprecherin Sandra Diehl. Und sie erklärt auch, wieso vor der Queichheimer Brücke nicht für das Festwochenende geworben wird. Es gebe zwei Sachen zu unterscheiden, schreibt sie. „Einmal die Eingangstafeln, die jedes Jahr zum Einsatz kommen und auf wiederkehrende Feste hinweisen, und dann die Werbung, die wir für den Stadtgeburtstag machen.“ Für das einmalige Festwochenende wäre die Produktion so einer Tafel nicht verhältnismäßig gewesen, betont Diehl. Pro Standort hätte das mehr als 1000 Euro gekostet.

Damit wäre das ja geklärt. Aber, wieso steht dann nicht Werbung in irgendeiner anderen Form an der Einfahrtschneise aus Richtung A65-Abfahrt Landau-Zentrum herum? Wer es nicht weiß, der kommt nach dem Befahren dieser Strecke nicht darauf, dass ein großes Feierwochenende bevorsteht. Die Antwort – zugegebenermaßen etwas flapsig: Pech gehabt!

Sogar auf Nachhaltigkeit geachtet

Ernsthafter fällt die Erklärung Diehls aus. „Wir werben für den Stadtgeburtstag an verschiedenen Standorten mittels (Bauzaun-)Banner, etwa: am Rathaus, an der Fußgängerampel Alter Messplatz/MSG, an der Stadteinfahrt vom ,Gillet-Kreisel’ kommend, an der Stadteinfahrt von Godramstein kommend und an der Stadteinfahrt von der Kreisverwaltung kommend. Insgesamt hängen zehn Banner.“ Und sogar auf Nachhaltigkeit wurde geachtet. Denn die Tafeln hätte man wegwerfen müssen, wohingegen die Banner vom Büro für Tourismus recycelt werden. „In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe werden daraus Taschen genäht“, erklärt Diehl.

Das klingt natürlich alles gar nicht schlecht. Ein Rätsel bleibt allerdings, wieso ausgerechnet von der A65-Abfahrt Landau-Zentrum bis in die Stadtmitte hinein nicht fürs Jubiläumsfest geworben wird. Na ja, sei’s drum. Hoffen wir auf gutes Wetter und schöne Festtage. Es werden schon genügend Menschen mitbekommen haben, dass gefeiert wird.

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