Landau Entspannen an der Queich

Ortsvorsteher Jürgen Doll begrüßt am Sonntag alle, die sich in die Dorfentwicklung einbringen wollen.
Ortsvorsteher Jürgen Doll begrüßt am Sonntag alle, die sich in die Dorfentwicklung einbringen wollen.

Am Sonntag ist „Kommune der Zukunft“ auch im größten Stadtdorf von Landau gestartet.

Wo kann sich die Jugend treffen? Vielleicht in einem neuen, naturnahen Erholungsgebiet auf den Queichwiesen? Wie ist die Raumnot in der Michael-Ende-Grundschule in den Griff zu kriegen? Wie können die Verkehrsprobleme gelöst werden? Das waren die Themen, für die sich bei der Auftaktveranstaltung des Projekts „Kommune der Zukunft“ am Sonntagnachmittag in Queichheim die meisten Besucher interessiert haben. 60 Queichheimer waren ins Haus der Vereine „Krone“ gekommen, um mit Stadtentwicklungspartner Jochen Blecher und Ortsvorsteher Jürgen Doll (CDU) Vorschläge zu erarbeiten, wie ihr Ort noch lebenswerter wird. Am Ende waren noch rund 30 Leute da. An Pinnwänden wurden viele Ideen zusammengetragen und dann in Arbeitsgruppen vertieft. Besonders im Fokus: die Zukunft der Queichwiesen. Sie sollen nach den Wünschen der Arbeitsgruppe zu einem naturnahen Erholungsgebiet werden. Beispielsweise mit einem „Trimm-dich-Pfad“. Barrierefrei, damit auch körperlich Beeinträchtigte ihn nutzen können. Oder einem Bolzplatz. Den wünschen sich der 17-jährige David und seine Freunde. Einen Unterstützer haben sie dabei mit dem zweiten Vorsitzenden des FV Queichheim, Jonathan Krage, gleich gefunden. Eben diese Vernetzung von Menschen mit gleichen Interessen soll das Projekt ermöglichen, sagte Blecher zu Beginn der Auftaktveranstaltung. Eine andere Arbeitsgruppe diskutierte die Raumnot in der Michael-Ende-Grundschule heiß, berichtete Blecher. Eine Fluchttreppe werde benötigt und das Dachgeschoss soll ausgebaut werden, damit ein weiteres Klassenzimmer dort untergebracht werden kann. Rund 80 Kinder nehmen die Mittagsbetreuung in Anspruch, doch sie bekommen kein Mittagessen. Auch aus Platzgründen, denn es kann nirgends vorbereitet werden. Ebenfalls auf der Tagesordnung: Verkehr. Dabei blieb die Schneiderstraße im Blickfeld. Sie soll eigentlich nur von Anliegern befahren werden, aber viele Lkw nutzen sie, weil die Horstbrücke für Frachter über 3,5 Tonnen gesperrt ist. Wie berichtet, hat die Stadt in der Schneiderstraße Warnbaken aufgestellt, um den Verkehr zu beruhigen. Doch die Anwohner klagen nach wie vor. „Ein Geschwindigkeitsmessgerät mit einer Smiley-Anzeige ist bereits bestellt“, sagte Ortsvorsteher Doll gestern der RHEINPFALZ. Kosten: rund 3500 Euro. Die Straße war nicht das einzige Verkehrsthema. Ein Übergang über die L 509 von Queichheim ins Gewerbegebiet am neuen Messegelände wurde vorgeschlagen. Er soll beim neuen Wohngebiet „Im Dorf“ sein, gegenüber der Sparkassenzentrale, so Doll. Die Hauptstraße hätten die Bürger ebenfalls gerne verkehrsberuhigt. Dort liegt der Dorfplatz. Ihn schöner zu gestalten, sei ein weiteres wichtiges Anliegen, erläutert Doll. Zur Verschönerung zählen auch die Pflege der Grünanlagen und des Friedhofs. „Der Ortsteilarbeiter alleine reicht nicht aus, wir müssen neue Wege gehen.“ Auch an seinem Ortsvorsteherbüro soll etwas gemacht werden: Die Bürger wünschen sich einen Schaukasten oder ein schwarzes Brett. Dort können dann Anregungen, aber auch Nachbarschaftshilfen angeboten oder gesucht werden. Dabei könnte auch ein Treffpunkt helfen. Bis auf das gehobene Restaurant „Provençal“ gibt es keine Gastronomie, das solle sich ändern. Einfach werde es aber nicht, für ein Café oder einen Imbiss einen Pächter zu finden, betonte Doll. Die Koordinierungsgruppe trifft sich in sechs bis acht Wochen. Bis dahin hätten die Arbeitsgruppen die Möglichkeit, sich weitere Gedanken zu machen. Oder auch, um Freunde und Bekannte zur Mitarbeit zu bewegen, betonte Blecher. Denn: Jeder sei eingeladen, die Queichheimer Zukunft mitzugestalten.

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