Landau Frau Kommissarin ist Gold wert

Die 28-jährige Miriam Welte ist mehrfache Weltmeisterin im Teamsprint-Bahnradfahren und errang 2012 bei den Olympischen Spielen in London gemeinsam mit ihrer Partnerin Kristina Vogel eine Goldmedaille. Gestern war die Kommissarin aus Kaiserslautern Stargast der Goetheparkplauderei an der Konzertmuschel in Landau.

Das Thema „Polizei und Sport“ stand im Fokus und sorgte für ein „volles Haus“ im Park unter den schattenspendenden Platanen. Jedes Jahr ein Besuchermagnet: das erstklassige rheinland-pfälzische Landespolizeiorchester. Dirigiert von Stefan Grefig, spielte es gestern einen munteren Querschnitt aus altbekannten Musicalmelodien. Im Gespräch mit Musikprofessor Peter Leiner, der die Plaudereien in gewohnt souveräner Manier moderierte, erzählte Miriam Welte, wie sie nach ihrem Abitur am Sportgymnasium in Kaiserslautern und einigen Jahren bei der Bundeswehr zur Polizei kam und in die Polizeisportfördergruppe aufgenommen wurde. „Ich bin eine ganz normale Polizeikommissarin“, sagte Welte. Doch es gebe einen großen Unterschied zu ihren „normalen“ Kollegen: „Ich arbeite circa fünf bis sechs Wochen im Jahr, werde aber voll bezahlt. Die Polizei ist quasi mein Hauptsponsor.“ Ihre Woche sei ausgefüllt mit Training auf der Radrennbahn, auf dem Straßenrad, im Kraftraum. Dass sie ihrem Beruf treubleiben und trotzdem ihr straffes Trainingsprogramm absolvieren könne, empfinde sie als „großen Luxus“, berichtete die 28-Jährige. Im März werde sie wissen, ob sie bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro mit dabei sein werde. Zu Wort kamen neben Welte noch „weitere lebende Objekte aus dem Alltag der Polizei“, wie es Moderator Peter Leiner augenzwinkernd ausdrückte. Darunter der Leiter der Landauer Polizeidirektion, Thomas Sommerrock. Der wohnt in Bruchsal und käme angeblich gerne mit dem Rad zur Dienststelle – „ich habe das ernsthaft überlegt, aber die Strecke ist zu gefährlich“. Mit 16 Jahren sei er zur Polizei gekommen, berichtete Sommerrock. Er habe dort sein Abitur nachgemacht und studiert: „Die Polizei bietet mehr Möglichkeiten als jeder andere Beruf.“ Dass Polizisten sportlich sein müssen, das ist bekannt, auch wenn sie „eher selten einem Einbrecher hinterhersprinten müssen“, wie die Zuhörer vom mega sportlichen Polizisten Mario Roth aus Maxdorf erfuhren. Und falls doch – garantiert Pech für den Dieb. Roth ist schließlich nicht nur leidenschaftlicher Läufer und Radfahrer, sondern auch zweifacher Ironman-Sieger. (ovi)

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