Rülzheim Jungfernsprung statt Kreml

Ursula und Werner Heiter aus Rülzheim machen Urlaub im Pfälzerwald.
Ursula und Werner Heiter aus Rülzheim machen Urlaub im Pfälzerwald.

Leseraktion: Werner Heiter und seine Frau wollten eigentlich nach St. Petersburg und Moskau. „Gelandet“ sind sie schließlich im Pfälzerwald, wo sie allerlei erlebt haben.

Statt Petersburg und Moskau nun der Pfälzerwald, Corona macht’s möglich – für „nur “ drei Tage mit Trekkingrad, Gepäck und Ehefrau Ursula den Rhein-, Lauter- und Queichtal-Radweg erkunden: Start von Rülzheim nach Wörth zur Rheinbrücke, entlang des Rheins bis Neuburg und dann in Richtung französische Grenze nach Wissembourg. Für unsere Radeltour ist „Sonne pur“ angesagt, also fahren wir mit leichtem Gepäck. In Scheibenhardt entscheide ich mich für den deutschen Abschnitt des Lauter-Radwegs, und wir verfahren uns prompt im Bienwald. Mit leichter Verspätung wird Wissembourg erreicht. Dort treffen wir Ursula und Edwin, sie begleiten uns entlang der Wieslauter bis Dahn – nicht nur für Insider eine herrliche, asphaltierte Radwegstrecke. Wir verabschieden uns bei einem neu kreierten „Riesling-Eis“ im „Eisheisel“ direkt unterhalb des Jungfernsprungs. Die Beiden radeln wieder zurück zum Auto, für uns geht es nach einer erfrischenden „Kneipp-Runde“ am Weg weiter nach Hinterweidenthal.

Nach knapp 90 Kilometern erreichen wir unser Zwei-Nächte-Quartier im Landhotel „Pfälzerwald“. Nun steht ein Fußmarsch zum Landgasthof „Teufelstisch“, genauer gesagt in den „Freiluft-Biergarten“ dort, auf dem Programm – coronabedingt natürlich mit Maske und Abstand zu anderen Gästen. Danach ist ein leichter Anstieg zum menschenleeren Teufelstisch in der Abendsonne herrlich.

Am nächsten Morgen gibt es ein sehr umfangreiches, aber ziemlich einsames Frühstück. Denn es logieren nur drei Ehepaare plus Hund im Hotel, die Zeiten sind noch immer nicht gut ...

Von der „Wawi-Schokowelt“ zur „Schuhmeile“

Nun steht ein Besuch in Pirmasens auf dem Programm. Ein schöner Radweg führt uns dahin, wir nehmen – ganz ohne E-Unterstützung – die steile Landstraße hoch zum Ortszentrum, die ich noch vom Pfälzerwald-Marathon kenne. Die „Wawi-Schokowelt“ ist unser auserwähltes Ziel, aber wir sind die einzigen Besucher in der Fabrik und auch im großen, klimatisierten Ausstellungsraum – ziemlich deprimierend. Mitbringsel fallen leider der Mittagshitze zum Opfer, aber es gibt einen Online-Shop, sagt man uns.

Wir radeln nach einer kurzen Mittagspause auf dem Rathausplatz wieder zurück, aber an unserem Übernachtungsort vorbei nach Hauenstein. Auch dort, auf der berühmten „Schuhmeile“, herrscht Maskenpflicht, trotz ebenfalls erschreckend wenigen Besuchern; meine Ursula wird aber fündig ......

Zurück in Hinterweidenthal essen wir im Brauhaus „Ehrstein“ zu Abend – wieder in einem luftigen Biergarten. Wir haben neben einem deftigen Mahl und selbst gebrautem Bier eine sehr nette Unterhaltung mit einem „Rennradler-Ehepaar“ aus Fulda, das vom schattigen Pfälzerwald mehr als begeistert ist. Auch wir genießen die frische Abendluft, die sich sehr von der unserer Rheinebene unterscheidet, auf einem Spaziergang.

Wegen der zu erwartenden Hitze starten wir am nächsten Morgen ziemlich früh Richtung Heimat, fahren entlang des Queichtal-Radwegs, „verfranzen“ uns in Annweiler wegen der unzureichenden Radweg-Ausschilderung und ärgern uns ziemlich über das stark befahrene, luftverschmutzte Teilstück der Hauptstraße. Dann geht es entlang der Straße nach Queichhambach. Später genießen wir die Ruhe um Wilgartswiesen und erreichen nach einigen Rebenhügeln das quirlige, baustellendurchzogene Landau. Von hier aus geht es direkt ins heimische Rülzheim.

Drei schöne, sonnige Radeltage und circa 200 anstrengende Kilometer liegen hinter uns – eine durchaus empfehlenswerte Alternative zu unserer ausgefallenen Russland-Rundreise.

Wo waren Sie in Urlaub?

Wie haben Sie Ihren Sommerurlaub verbracht, liebe Leserinnen und Leser? Möchten Sie uns teilhaben lassen? Schicken Sie uns Ihre Eindrücke und ein, zwei Fotos dazu. Am liebsten sehen wir natürlich auch Sie auf einem der Bilder. Unsere E-Mail-Adresse: redger@rheinpfalz.de.

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