Landau Landau: Für Leuchtturmprojekte sieht es düster aus

Die Bürgerbeteiligung an den Kommune-der-Zukunft-Arbeitstreffen war hoch, wie hier in Godramstein.  Archivfoto: Iversen
Die Bürgerbeteiligung an den Kommune-der-Zukunft-Arbeitstreffen war hoch, wie hier in Godramstein. Archivfoto: Iversen

750 000 Euro stellt das Land für Leuchtturmprojekte der Kommune der Zukunft zur Verfügung. Doch das
Geld reicht hinten und vorne nicht: Laut Planung würden alle Projekte der Landauer Stadtdörfer zusammen rund acht Millionen Euro kosten. Zudem gibt es Wirbel um die Summe: Ursprünglich soll das Doppelte versprochen worden sein. Alleine das Leuchtturmprojekt von Godramstein, das „Begegnungszentrum für Jung und Alt“, soll rund 400.000 Euro kosten. Müsste es ausschließlich aus dem Fördertopf des Landes finanziert werden, wäre dieser schon über die Hälfte geleert. Doch da gibt es noch die anderen Leuchtturmprojekte der Stadtdörfer. Darunter: die Umgestaltung des Dammheimer Dorfplatzes oder das Mörzheimer Gemeinschafts- und Kulturzentrum Altes Schulhaus. Alles in allem sollen sie zusammen 3,5 Millionen Euro kosten. Dazu kommt das übergreifende Projekt „Grünzüge Landau“ für nochmal drei bis vier Millionen Euro. Die anderen Projekte, die die Bürger für ihre Dörfer entwickelt haben, sind in dieser Summe noch nicht enthalten.

Es geht nicht alles auf einmal, sagt der Oberbürgermeister



Alles kann nicht sofort umgesetzt werden, das betont auch Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU). Die Förderzusage des Landes, die die Übernahme von bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten einzelner Maßnahmen in Aussicht stelle, sei „ein großer und wichtiger Schritt auf diesem Weg“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Die Stadt will zusammen mit dem Land einen Fahrplan entwickeln, um das Geld zu verteilen. Für Bürgermeister und Baudezernent Maximilian Ingenthron (SPD) ist klar, dass alle Stadtdörfer mit ihren Projekten mittelfristig zum Zuge kommen müssen.
Enttäuscht zeigte sich Dorfentwicklungspartner Jochen Blecher in der jüngsten Sitzung des Godramsteiner Ortsbeirats. „Wir haben vieles getan und viele Versprechungen gemacht“, sagte er dort. „Jetzt, nach den Haushaltsverhandlungen, hat sich die Zahl halbiert. Also stehen alle Projekte wieder auf dem Prüfstand.“ Aus diesem Grund habe er Kontakt zur Stiftung von Dietmar Hopp aufgenommen, um über diese Geld für die Godramsteiner Begegnungsstätte zu bekommen. Auch eine weitere Quelle aus dem Rathaus bestätigt inoffiziell, dass zunächst 1,5 Millionen Euro für Kommune der Zukunft versprochen worden seien.

Das Land dementiert, Mehr Geld versprochen zu haben



Dem widerspricht das Innenministerium. „Eine Fördersumme von 1,5 Millionen Euro wurde nicht in Aussicht gestellt“, heißt es auf RHEINPFALZ-Anfrage. Aber: „Auch 2020 werden allgemein Mittel für Stadtdörfer zur Verfügung stehen. Für welche genau, wird noch zu entscheiden sein.“
Die Stadtverwaltung will prüfen, wie mit Geld aus weiteren Fördertöpfen die Leuchtturmprojekte umgesetzt werden können. Ein Beispiel: In Mörzheim ist der Hordtweiher das Leuchtturmprojekt. Dort kommt möglicherweise das Förderprogramm Aktion blau plus zur Renaturierung von Gewässern als zusätzliche Geldquelle infrage.
Die Auftaktveranstaltungen zur Kommune der Zukunft in den Landauer Stadtdörfern begannen am 1. April 2017, teilgenommen haben daran rund 450 Bürger. Viele davon haben sich zu Arbeitsgruppen und Workshops zusammengeschlossen, um Ideen für die Zukunft ihrer Heimat zu entwickeln. Deren Finanzierung nun in den Sternen steht.


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