Landau Lerch fordert Impfstrategie für häusliche Pflege

Ist mit den Impfmöglichkeiten für Pflegekräfte in der häuslichen Pflege und für bettlägerige Senioren zuhause nicht einverstande
Ist mit den Impfmöglichkeiten für Pflegekräfte in der häuslichen Pflege und für bettlägerige Senioren zuhause nicht einverstanden: Peter Lerch.

75 Prozent der Pflege finden ambulant und im häuslichen Bereich statt. Diese große Gruppe von Senioren und auch deren Pflegepersonal sei offenbar vom Land bei seiner Corona-Impfstrategie vergessen worden, meint der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Lerch aus Landau. Er hat deswegen die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) angeschrieben. Lerch bezieht sich auf Gespräche mit Senioren und Verantwortlichen im Pflegebereich. Für diese Senioren, die nicht in der Lage sind, ein Impfzentrum aufzusuchen, und sei es auch noch so nah, gebe es derzeit keine Impfangebote. Aufgrund der aktuell zur Verfügung stehenden Vakzine werde eine baldige Impfung wohl auch nur schwer umzusetzen sein. Doch allein eine Perspektive, wann mit einer solchen Impfung gerechnet werden kann, würde diesem Personenkreis schon viel helfen, meint Lerch.

Genauso dringend, aber wohl leichter zu lösen wäre eine flächendeckende, zentral organisierte Impfung der Pflegekräfte. Alleine bei der Ökumenischen Sozialstation Landau kümmern sich nach seinen Angaben fast 300 Pflegekräfte um etwa 1100 Pflegebedürftige, deren Durchschnittsalter bei 85 Jahren liegt. Das Pflegepersonal werde zwar regelmäßig getestet, eine Ansteckungsgefahr könne damit aber nicht ausgeschlossen werden. Trotz dieser Risikolage hätten sich Pflegekräfte bisher nur auf dem üblichen Wege telefonisch oder online einen Impftermin geben lassen können. Da sei es dann auch nicht verwunderlich, dass es in der Ökumenischen Sozialstation Landau bisher nur acht Personen gelungen sei, einen Impftermin zu bekommen. Wenn es bei diesem System bleiben sollte, sieht Lerch die große Gefahr, dass die Pflegekräfte erst in Wochen oder Monaten geimpft werden können.

Lerch fordert die Ministerin nachdrücklich auf, den Pflegekräften der ambulanten Pflege landesweit gemeinsame Impftermine anzubieten, wie dies teilweise beim Krankenhauspersonal praktiziert worden sei. Andernfalls gebe es ein deutliches Ansteckungsrisiko und eine hohe Gesundheitsgefährdung vulnerabler (verletzlicher) Personengruppen, warnt der Abgeordnete.

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