Landau Malu-Fan schafft im Hintergrund

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Eigentlich könnte es der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Schwarz ruhig angehen lassen: Diesen Monat wird der frühere Kriminalbeamte pensioniert, aber er hat sich zum Ziel gesetzt, Wahlkreis 50 von der CDU zurückzuerobern. 2011 betrug sein Rückstand auf Christine Schneider (CDU) weniger als 600 Stimmen, aber da hatten die Grünen aufgrund von Fukushima ein starkes Ergebnis eingefahren.

Er wolle an Themen arbeiten, sagt der Mann, der in Hainfeld Ortsbürgermeister ist. Und das ist ihm offenbar gelungen, denn seine Partei hat ihn auf Listenplatz 32 gesetzt. Das ist nicht nur zehn Plätze besser als beim letzten Mal, sondern bei derzeit 42 „roten“ Sitzen im Landtag eigentlich aussichtsreich. Größte Unwägbarkeit ist das Abschneiden der AfD. „Mit denen wollen wir nichts zu tun haben“, sagt Schwarz in ungewöhnlicher scharfer Form. Auch wenn er es für richtig hält, dass sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) einer Elefantenrunde mit AfD-Beteiligung verweigert, möchte er sich unter anderem bei einer Diskussion am Eduard-Spranger-Gymnasium mit der Partei auseinandersetzen, die er für alles hält, nicht aber für eine Alternative. „Greifen wir zur schärfsten Waffe, die wir haben, dem Dialog“, sagt er. Den sucht er intensiv bei Haustürgesprächen. Wenn er niemanden antrifft, hinterlässt er einen Anhänger an der Klinke. Darauf prangt sein Porträt, verbunden mit der Bitte, am 13. März zur Wahl zu gehen. Malu-Fan Schwarz ist emsiger Schaffer im Hintergrund. Das hat er bei der Sanierung des Kalmitbades in Maikammer so gehalten, aber auch bei mehreren Projekten in Landau, wie dem hakeligen Start des Polizeineubaus, der Sporthalle für die Berufsbildende Schule, dem Ersatz für die marode Rundsporthalle, wo das Land überraschenderweise eine Dreifeldhalle bezuschusst, und beim Neubau einer Sporthalle des TV 1861, wo Mainz ebenfalls einen Zuschuss gewährt. Sein großes Thema ist aber immer wieder die Innere Sicherheit. Da will er „seine“ Polizei gut aufgestellt sehen, denn die Cyberkriminalität werde ein großes Thema. Angesichts der närrischen Tage und vor dem Hintergrund der Kölner Silvesternacht ist er überzeugt: „An Fasching muss niemand Angst haben.“ Bei allen Differenzen mit der CDU hat er dann doch noch ein Lob: Wenigstens weinbaupolitisch zögen alle an einem Strang. (boe) Zur Person Wolfgang Schwarz, Jahrgang 1954, ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne. Er hat Großhandelskaufmann gelernt und war sieben Jahre bei der Bundeswehr, bevor er Kriminalbeamter wurde. 2009 rückte er für Christine Baumann in den Landtag nach. Dort ist er drogen- und weinbaupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Er ist Bürgermeister von Hainfeld und Mitglied im Kreistag Südliche Weinstraße. Wahlkreisergebnis 2011 Direkt gewählt im Wahlkreis 50 war Christine Schneider (CDU) mit 38 Prozent der Erststimmen. Wolfgang Schwarz (SPD) bekam 36,8 Prozent, der inzwischen verstorbene Reinhard Metz (Grüne) 16,3 Prozent, Nikolas Palmarini (FDP) 3,2 Prozent, Lutz Heller (Linke) 3 Prozent und Frank Köhler (REP) 2,5 Prozent.

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