Edenkoben Schulradwege sollen sicherer gemacht werden

Auf dem Weg zu Realschule und Gymnasium (im Bild) müssen die Schüler besonders auf der Weinstraße acht geben.
Auf dem Weg zu Realschule und Gymnasium (im Bild) müssen die Schüler besonders auf der Weinstraße acht geben.

Wie sicher ist der Weg zur Schule mit dem Fahrrad? Diese Frage stellten sich Schulgemeinschaften des Gymnasiums und der benachbarten Realschule Plus in Edenkoben. Die meisten gefährlichen Situationen entstehen in der Nähe der Einrichtungen. Doch auch von weit angereiste Schüler müssen aufpassen.

Neun kritische Stellen, die auf dem Weg der Fahrradfahrer zum Gymnasium Edenkoben oder zur Paul-Gillet-Realschule Plus liegen, wurden bei der Untersuchung einer Arbeitsgruppe aus den beiden Schulleitungen und Elternbeiräten ausgemacht. Die beiden größten Gefahrenherde seien dabei der Parkplatz zwischen Gymnasium und Grundschule und die Weinstraße, wie der stellvertretende Leiter der Realschule, Matthias Decker, verrät.

Die Weinstraße weise besonders viele gefährliche Engstellen auf, wie dem 65-seitigen Bericht zu entnehmen ist, den die Arbeitsgruppe bei einem Treffen in der Schulaula nun veröffentlicht hat. So sei es zum Beispiel in Höhe des Weinkontors in Edenkoben schwierig, als Fahrradfahrer zu den Stoßzeiten ungefährdet vorbei zu kommen, da haltende Elterntaxis oder Lastwagen die Fahrbahn zusätzlich verengen würden. „Hier sollte ein Halteverbot eingeführt werden, das regelmäßig von der Polizei kontrolliert wird“, findet Cordula Decker vom Elternbeirat der Realschule.

Verkehr am großen Parkplatz reduzieren

Handlungsbedarf bestehe für Schüler, die aus Maikammer angeradelt kommen. Geht es nach Decker, sollten in der Weinstraße die drei Parkplätze kurz vor der Grundschule abgeschafft und durch Fahrradweg-Markierungen ersetzt werden, „weil die Radfahrer sich dort an den Bussen vorbeiquetschen müssen“. Zudem sollte die Überquerung der Weinstraße am Friedhof so gestaltet werden, dass sie besser einsehbar ist, des Weiteren müssten motorisierte Verkehrsteilnehmer dort langsamer fahren.

Beim großen Parkplatz an den Schulen müsse das Verkehrsaufkommen deutlich verringert werden. Das könne laut Decker unter anderem durch eine Verlagerung der Haltestelle für Schulbusse geschehen. Auch wäre es von Vorteil, wenn Eltern Fahrgemeinschaften bildeten. Darüber hinaus müsse an der Ein- und Ausfahrt gearbeitet werden. Durch Schilder und Lichter solle auf den kreuzenden Fahrradweg aufmerksam gemacht werden, eine zweite Zufahrt für Radfahrer sei sinnvoll.

Auch Venningen gefährlich

Sowohl an der Weinstraße als auch am Schulparkplatz sei es immer wieder beinahe zu Unfällen gekommen, weshalb sich der Elternbeirat der Realschule Plus an den stellvertretenden Schulleiter wandte. Dieser erfuhr dann im Gespräch mit den Kollegen des Gymnasiums, dass auch dort Mütter und Väter Bedenken wegen der Verkehrssituation haben. Deshalb wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die eine Befragung bei Schülern, Eltern und Lehrern durchführte. Sie erhielt 474 Rückmeldungen.

Auch wenn die Hälfte der Fahrradfahrer, die zu den Edenkobener Schulen wollen, aus der Stadt oder Maikammer stammen (jeweils 25 Prozent), so gibt es auch außerhalb der Ortschaften gefährliche Stellen. Die aus Altdorf kommenden Schüler müssten in Venningen vom Feldweg auf die Straße wechseln. Hier wünscht sich die Arbeitsgruppe ein Parkverbot, eine beidseitige Fahrradspur und eine Tempo-30-Zone, wie Matthias Decker verrät.

„In vier Monaten nachhören, was sich getan hat“

In Edesheim hingegen fordert die Gruppe auf dem Feldweg entlang des Bahndamms regelmäßige Kontrollen, da dieser stark vom Autoverkehr genutzt werde. Durch die Sperrung der Edesheimer Ortsdurchfahrt sei dies umso mehr der Fall gewesen, wie Gymnasiallehrer Peter Butz schilderte. Zumindest dieses erhöhte Verkehrsaufkommen würde sich durch das Voranschreiten der Baustelle momentan wieder legen.

Die Arbeitsgruppe zeigte die Gefahrenherde auf und machte Vorschläge, wie die kritischen Bereiche sicherer gestaltet werden könnten. Geladen waren bei der Präsentation auch die Polizei und Entscheidungsträger der Verbands- und der Ortsgemeinden. „Die Gemeinden haben jetzt die Informationen von uns bekommen“, sagt Sonja Emig-Allmendinger vom Elternbeirat des Gymnasiums. „Wir wollen in vier Monaten nachhören, was sich getan hat, und schauen, was sich umsetzen lässt.“

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