Kommentar Verkehr in Queichheim: Egoisten kapern Pfeffer&Salz

Gertraud Migl
Gertraud Migl

Kommt Gertraud Migl, oppositionelles Urgestein in Landau, der politische und moralische Kompass abhanden?

Gertraud Migl hat sich immer ausgezeichnet durch ihre grundsätzliche Skepsis und durch ihren Einsatz für den kleinen Mann, die kleine Frau. Daher ist es nicht zu verstehen, dass sie, beziehungsweise ihre Pfeffer&Salz-Gruppe, sich jetzt ungeprüft die Argumentation von Eigenheimbesitzern im Wohnviertel östlich der Schneiderstraße zu eigen machen. Dort sind jetzt in zwei Straßen zusammen bis zu 800 Fahrzeuge mehr unterwegs als vor Einführung des Verkehrskonzepts für Queichheim. Das ist nicht schön, aber wir sprechen von 33 Autos pro Stunde, oder vielleicht 50 (nicht mal eines pro Minute), wenn in sechs Nachtstunden niemand fährt.

Das muss man nicht akzeptieren. Man sollte sich Gedanken machen, wie diese überflüssigen Fahrten unterbunden werden können. Doch eins ist gewiss: Sie, zusammen mit Tausenden weiteren Fahrten, einfach den Anliegern von Schneider- und Brandenburger Straße wieder aufzuhalsen, die Jahrzehnte unter Verkehr gelitten haben, der nicht in eine Schulstraße gehört, kann keine Lösung sein. Wo bleibt hier Migls Einsatz für die Geschundenen? Gut, dass diese sich endlich dezidiert zu Wort gemeldet haben. Schade, dass Migl sie nicht hören will. Und woher rührt ihr plötzliches Mitleid mit Autofahrern, die zu faul sind, sich an Vorrangrouten zu halten?

Es wäre sehr bedauerlich, wenn sich Migl von einer vermeintlichen Mitstreiterin vor den Karren spannen ließe, die zwar für Pfeffer&Salz kandidiert, aber ihr Süppchen als Anliegerin einer ruhigen Wohnstraße kocht. Was Migl hier duldet, hat nichts mit Skepsis gegenüber der Verwaltung und schon gar nichts mit Einsatz für die Schwachen zu tun. Vielmehr soll ein Problem auf andere abgeschoben werden.

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