Ludwigshafen Aller Anfang ist schwer

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LUDWIGSHAFEN. Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen hat mit einer blutjungen Mannschaft, vermutlich der jüngsten, die je für den FCA in der Oberliga aufgelaufen ist, gestern Abend Lehrgeld bezahlt und gegen den TuS Mechtersheim vor 450 Besuchern 0:2 (0:1) verloren.

Trainer Frank Hettrich hatte zwei 18-Jährige, drei 19-Jährige und fünf weitere Spieler, die höchsten 22 Jahre alte sind, eingesetzt. „Die fehlende Erfahrung hat man in einigen Situationen, wie etwa vor dem 0:2, gemerkt. Etliche haben ihr erstes Pflichtspiel nach ihrer Jugendzeit bestritten“, erklärte der Coach. Die jungen Spieler sind alle talentiert, machen aber verständlicherweise noch viele Fehler. Die Pässe in die Spitze kamen zu ungenau, was dazu führte, dass der FCA kaum nennenswerte Offensivaktionen kreierte. Vor allem im letzten Spielfelddrittel passierte viel zu wenig. „Im Spiel nach vorne waren wir zu statisch. Zudem hat Mechtersheim gut verteidigt“, sagte Marvin Pelzl. Der Verteidiger, der kurz vor dem Abpfiff mit einer Wadenverletzung vom Platz musste, freute sich über das Wiedersehen mit den ehemaligen Mitspielern. „Ein besonderes Spiel“, verdeutlichte Pelzl. Das sah er genauso wie Eric Veth, der den umgekehrten Weg ging und seit einem Jahr für den TuS stürmt. „Ein perfekter Tag“, sagte Veth mit Blick auf seine Bilanz: Ein Tor vorbereitet, eins gemacht. „Bis zum Rückstand hatten wir den Gegner im Griff, dann haben wir den Faden verloren“, urteilte Jan Rillig, der der Abwehr Halt gab. Im neuen Team gebe es viele technisch gute Spieler, man dürfe aber nicht alles spielerisch lösen wollen, empfahl Rillig. Zudem habe die Durchschlagskraft gefehlt. Einen nicht zu unterschätzenden Punkt nannte David Keller, der im defensiven Mittelfeld eine gute Partie ablieferte, ballsicher agierte und etliche Bälle eroberte. „Es ist schwierig, wenn man plötzlich auf ältere, erfahrene Spieler trifft. Trotzdem sehe ich uns auf einem guten Weg“, äußerte sich Keller. Auch der neue Kapitän Tim Amberger verströmte Optimismus: „Wir haben uns besser verkauft, als gedacht. Es liegt zwar noch viel Arbeit vor uns, aber wir sind kein Kanonenfutter.“ Amberger, mit 29 Jahren der älteste Armine, weiß um die Bedeutung der Spielführerbinde. „Ich bin ein impulsiver Spieler, doch ich werde mich umstellen, um der Rolle als Vorbild gerecht zu werden“, betonte Amberger. Der Linksaußen hat die Rückennummer gewechselt. Er trägt jetzt die 8 statt der 11. „Wir müssen in allen Bereichen arbeiten und zulegen. Manchmal haben wir uns wie eine A-Jugend verhalten. Mechtersheim war da viel robuster und kaltschnäuziger“, führte Hettrich einige Mängel auf. Die Kaltschnäuzigkeit haben die Gäste bei ihren Toren unter Beweis gestellt, als sie nach Arminia-Fehlpässen mit viel Tempo und zwei, drei Zügen zum Erfolg kamen. Auch viele halbhohe Zuspiele, die für den Adressaten kaum zu verarbeiten sind, sollte der FCA möglichst bald abstellen. „Zum Ende hin hat uns auch die Kraft gefehlt. Da haben wir nichts mehr zusetzen können“, hat Hettrich erkannt. Dass die Runde schwer wird, sei allen klar gewesen. Sport

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