Ludwigshafen Arminia stolpert sich zum schmeichelhaftem Punkt

Augen zu und durch: Schön anzusehen war die Vorstellung des FC Arminia gegen Bingen nicht. Im Bild: FCA-Verteidiger Tolga Karlid
Augen zu und durch: Schön anzusehen war die Vorstellung des FC Arminia gegen Bingen nicht. Im Bild: FCA-Verteidiger Tolga Karlidag (links).

«Ludwigshafen.» Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen hat sich gegen Mitaufsteiger Hassia Bingen mit einem 2:2 (2:0) begnügen müssen. Es war ein schmeichelhafter Punktgewinn, denn die Gäste hatten ein klares Chancenplus und waren die eindeutig bessere Mannschaft. Der FCA überzeugte nur in der Viertelstunde vor der Pause (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete).

Als die Arminia vor zwei Jahren aus der Oberliga abstieg, fehlte dem Team die Qualität. Den Rheingönheimern fehlte damals allerdings auch in vielen Partien das Spielglück. Das ist in dieser Saison vollkommen anders. Die Glücksgöttin Fortuna meint es bislang gut mit dem FCA. Ein vergebener Elfmeter von Eintracht Trier in der Nachspielzeit, Tore in letzter Minute bei den Siegen gegen Idar-Oberstein und in Dillingen. Dazu haben die Arminen in den Heimspielen gegen Engers (1:0) und am Samstag gegen Bingen jede Menge Schwein gehabt. „In der ersten Halbzeit hat das Team unseren Plan gut umgesetzt und war sehr effektiv“, sagte Trainer Heiko Magin. Er hatte David Braun auf die Position des rechten Verteidigers beordert, um einen schnellen Mann gegen den flinken Dennis De Sousa Oelsner aufzubieten. Die Rechnung ging auf, der Linksaußen der Gäste blieb blass. Zudem fielen aus dem Nichts zwei Tore für die Rheingönheimer. Zuerst traf Kapitän Nico Pantano. Dann legte Pantano für Rouven Amos vor, der mit seinem ersten Oberligator auf 2:0 erhöhte (33.). Eigentlich ein freudiges Ereignis, doch nach dem Spiel passte der Gesichtsausdruck von Außenstürmer Rouven Amos nicht dazu. „Wir führen 2:0 und geben in der zweiten Hälfte die Partie komplett aus der Hand“, ärgerte sich Amos. Nach ordentlicher erster Hälfte sei man danach zu oft einen Schritt zu spät gekommen. Ähnlich sah es Marco Sorg, Vorbereiter des 1:0: „Ich verstehe das nicht. Alles läuft für uns. Dann brechen wir ein. Das ist auch ein Kraftproblem.“ Dass die Arminia auf dem Zahnfleisch ging, ist auch dem Trainer nicht verborgen geblieben. „Wir müssen uns eingestehen, dass uns die Körner ausgegangen sind. Die Kraftreserven reichen nicht aus. Aber da wiederhole ich mich. In der Vorbereitungszeit konnten viele Spieler nicht die nötige Grundlage legen. Das wird in dieser Phase deutlich“, erklärte Magin. Zum Umschwung trug auch das frühe Anschlusstor der Binger bei (47.). „In der Pause haben wir darüber gesprochen, dass wir sofort hellwach sein müssen. Das waren wir aber nicht“, kritisierte der Coach. Seine Idee, Innenverteidiger Tolga Karlidag als Linksverteidiger zu nominieren, um einen weiteren guten Kopfballspieler zu haben, ging nicht auf. Karlidag wurde ausgewechselt, weil er gelb-rot-gefährdet war. Die Gäste hingegen bestätigten ihre Stärke bei Standards. Beide Treffer fielen nach Eckbällen, obwohl der FCA fünf kopfballstarke Akteure auf dem Platz hatte. Zudem wurde bei der Arminia im zweiten Abschnitt eine eklatante Harmlosigkeit offenkundig: Keine Entlastung mehr für die Defensive.

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