Ludwigshafen Beste Rückrundenmannschaft

Abtrünnig: Stürmer Robert Moldoveanu hat den Ludwigshafener SC verlassen.
Abtrünnig: Stürmer Robert Moldoveanu hat den Ludwigshafener SC verlassen.

«FUSSGÖNHEIM.» Mit dem 2:1-Sieg bei Hassia Bingen hat Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim dem FC Arminia Ludwigshafen Schützenhilfe geleistet, in erster Linie aber sich selbst geholfen. Im Duell zweier Teams, die den Blick nach unten richten müssen, erwartet der ASV am Samstag, 16 Uhr, Alemannia Waldalgesheim.

Fußgönheims Trainer Jan Kamuf gerät geradezu ins Schwärmen, wenn man ihn auf die Partie in Bingen anspricht. „Die Jungs haben ein herausragendes Spiel abgeliefert. Wir waren aggressiv und entschlossen, haben Bingen so beim Spielaufbau wirkungsvoll gestört“, freut sich der Coach. Die Fußgönheimer haben der Hassia nicht nur die erste Heimniederlage zugefügt, sondern nach der Winterpause aus drei Auswärtsspielen sieben Zähler geholt und sind die beste Rückrundenelf. Vor allem gegen die vier Topmannschaften trumpft der ASV regelmäßig auf: Zwei Siege gegen Bingen, Heimerfolge gegen die Arminia und Alzey und eine Unentschieden in Speyer. Dass es bei Fußgönheim derzeit so gut läuft, liegt auch an Steffen Euler. Der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler hat in den beiden vergangenen Partien jeweils getroffen. „Es macht riesigen Spaß, weil jeder Gas gibt und richtig Zug drin ist“, sagt der Energieberater, der sich für Kunden um die Tarifoptimierung für Gas und Strom kümmert. Euler, der einst im Kader des damaligen Regionalligisten FSV Oggersheim stand und für Sonnenhof Großaspach in der Oberliga spielte, ist beim ASV längst heimisch geworden. Seit sechs Jahren trägt er das schwarz-weiße Trikot, war Eckpfeiler des Teams, das 2013 Landesliga-Meister wurde und aufstieg. Gegen Waldalgesheim bestreitet der Techniker sein 100. Verbandsligaspiel für den ASV Fußgönheim. „Steffen ist unser Ballverteiler und variabel einsetzbar. Genauso wichtig ist er aber als Identifikationsfigur und immer positiver Typ, der bei allen im Verein gut ankommt“, beschreibt Kamuf seine Nummer 10. Der Ludwigshafener SC knabbert noch immer an der 0:9-Niederlage vom Spiel in Rieschweiler. Danach war Trainer Michael Drese zurückgetreten. „Diese Leistung kann ich mir bis heute nicht erklären. Es ist alles zusammengekommen. Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt, zu früh resigniert, waren bei Gegentoren oft in Unterzahl und in allen Belangen überfordert“, sagt Bernd Fröhlich. Der Innenverteidiger hat nach dem Rücktritt von Coach Michael Drese gemeinsam mit Erik Rehhäußer das Traineramt übernommen (wir berichteten). Fröhlich nimmt von der Kritik lediglich die beiden Torhüter Niklas Wiegand und den für ihn nach der Pause gekommenen Maximilian Mohr aus. In den letzten neun Spielen gehe es darum, sich ordentlich aus der Liga zu verabschieden, den Geist zu zeigen, den die Mannschaft in den Partien vor dem 0:9-Debakel ausgezeichnet hat. Am Sonntag, 15 Uhr, gastiert der LSC beim Tabellenletzten SV Herschberg. „Es wäre schön, mal wieder das Gefühl zu erleben, als Sieger vom Platz zu gehen“, betont Fröhlich. Nicht dazu beitragen kann Robert Moldoveanu. Der Mittelstürmer habe sich verabschiedet. Die Gründe seines Aufhörens sind unbekannt.

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