Ludwigshafen „Bin nicht der Typ von der Show“

Unplugged und mit den Füßen im Sandstrand: Oliver Wimmer.
Unplugged und mit den Füßen im Sandstrand: Oliver Wimmer.

«Neuhofen.» Mit einem Unplugged-Konzert hat Oliver Wimmer vergangenen Sonntag in der Beach Bar an der Schlicht in Neuhofen gastiert. Der einstige Gewinner der österreichischen Casting-Show „Starmania“ coverte mit seiner Akustikgitarre in entspannter Atmosphäre bekannte Rock- und Popstücke. Im Interview spricht er über die Vor- und Nachteile von Casting-Shows, den Charme kleiner Orte und die Faszination der USA für junge Musiker.

Oliver, wie ist es, mit den Füßen im Sand statt auf der Bühne zu stehen?

Das ist ein super Ambiente und das mache ich natürlich gerne. Du stehst bereits seit zehn Jahren auf großen Bühnen und wurdest bei einer Casting-Show entdeckt. Was hältst Du von solchen Shows? Ich will nicht über meine eigene Casting-Show schimpfen, ich habe dort viel Spaß gehabt. Was ich kritisch sehe, ist, dass man die Leute so aus ihrem Umfeld oder Leben herausnimmt. Da sitzt dann der Fleischereifachverkäufer plötzlich im Fernsehen. Die Familie kommt damit oft nicht zurecht und die Leute selbst auch nicht. Die Teilnehmer wissen nicht, worauf sie sich einlassen. Und bald sind sie wieder vergessen… Genau. Das ist keine einfache Situation. Man muss damit umgehen können, dass man einfach nicht mehr relevant ist. Ich kenne das und mich hat das nicht so sehr gestresst. Gleichzeitig werden durch die Shows auch große Karrieren gestartet, wie Fifth Harmony in den USA zum Beispiel. Bei uns in Österreich und Deutschland ist das leider eher nicht so der Fall. Warum hast Du Dich erst einmal für Dein Studium entschieden? Wir waren in den Charts, aber irgendwie wollte ich noch etwas dazu lernen. Und mir war auch dieser Stempel nicht ganz so recht. Ich wollte nicht im Land herumrennen und immer nur dieser Typ sein, der diese Show gewonnen hat. Hast Du ein musikalisches Vorbild? Ich habe viele musikalische Vorbilder, das sind immer so Phasen. Für mich geht das oft über coole Songs. Eine Zeit lang war ich Fan von Justin Timberlake, als Jugendlicher mochte ich amerikanische Bands wie Greenday oder Blink 182. Das sind alles kalifornische Sachen, deshalb war es für mich auch wichtig, nach Los Angeles zu ziehen und diesen Lifestyle mitzubekommen, der da besungen wird. Du hast in Österreich, Deutschland und den USA gelebt. Wo ist es schöner? Die Canyons und Schluchten in den USA sind wahnsinnig beeindruckend. Österreich und Deutschland sind auch sehr schön. Hier mag ich diese kleinen Orte und Dörfer. Ich finde auch Mannheim sehr cool zum Wohnen. Die Mieten sind günstig, und wenn man abends herumläuft und die Leute sich auf den Neckarwiesen treffen, Bier trinken und Spaß haben, das ist schon toll. Kommst Du auch manchmal über den Rhein rüber? Ja klar, meine Freundin ist aus Landau, da bin ich öfter in der Pfalz. Da ist es landschaftlich auch sehr schön. Ich mag den Wein, die alten Burgen und auch die Leute hier. Was machst du nach dem Studium, geht es wieder in die USA? Das wäre mein nächstes Ding, was ich gerne wieder machen würde. Das Studium dauert noch ein Jahr. Ich bin hergekommen, um neue Sachen zu lernen, aber ich würde sehr gerne dort sein, wo die Musik gestaltet wird. Das sind eben doch die USA. Grade in der Popmusik geht da sehr viel, und da ist es super, dort auch zu sein.

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