Ludwigshafen Felix Pfeiffer holt Titel

Am Sprung: Noel Wetzler.
Am Sprung: Noel Wetzler.

«LUDWIGSHAFEN.» Bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Gerätturnen, die der Turnerbund Oppau ausrichtete, blieb ein Titel in Ludwigshafen: Der 14-jährige Felix Pfeiffer entschied den vereinsinternen Dreikampf gegen Bastian Conrad und Jan Sitter für sich. Trainer Bernd Stoffel zeigte sich mit den Auftritten seiner Jungs sehr zufrieden. „Wir brauchen noch ein bisschen Zeit“, sagte er.

Wenn einer richtig strahlte, dann war es Felix Pfeiffer: „Ja klar ist es toll, wenn man am Ende gewinnt“, gab er zu, schränkte aber auch ein: „Aber irgendwie ist es auch egal, wer von uns am Ende vorne ist.“ Felix Pfeiffer beschrieb damit den Teamgeist, der unter den Kunstturnern im TBO herrscht, den auch Cheftrainer Bernd Stoffel so bestätigte: „Einer für alle, alle für einen, die Jungs halten richtig gut zusammen und machen auch privat einiges miteinander“. Felix Pfeiffer war am Samstag mit 52,45 Punkten der Beste in der WK 113, einem Wettkampf im Spitzensportbereich, der nach den internationalen Regeln des Code de Pointage geturnt wird, und er siegte wie eine Woche zuvor bei den Pfalzmeisterschaften in Grünstadt vor Bastian Conrad, der auf 49,10 Punkte kam. Der Dritte im Bunde, Jan Sitter, erreichte 42,30 Punkte. Pfeiffer war „seit zwei, drei Jahren mal wieder Rheinland-Pfalz-Meister. An den Ringen lief es heute nicht so gut, aber ansonsten habe ich meine Übungen gut durchgeturnt, ich bin zufrieden“, sagte er. Viel zu tun hatten die ehrenamtlichen Oppauer Helfer, die als Ausrichter in der Oggersheimer Gesamtschule für Essen und Trinken zuständig waren, und die an ihren T-Shirts leicht zu erkennen waren. „Nicht intergalaktisch, auch nicht Weltklasse, aber superklasse“ steht auf den Rückseiten der Shirts. Ja, das waren sie – superklasse. Jedenfalls legten sie eine perfekte Organisation aufs Parkett. Und auch in sportlicher Hinsicht gab es viel Beifall für die Jungs. Eric Mandt schaffte bei den 14- und 15-Jährigen einen Podiumsplatz, wurde im WK 214 Dritter. Knapp am Treppchen vorbei schrammten Jakob Wildmann als Vierter im WK 211, und auch Noel Wetzler und Lucas Gronbach als Vierter und Fünfter im WK 212. Wetzler (13), Schüler am Max-Planck-Gymnasium, meinte, er habe schlechter als bei den Pfalzmeisterschaften geturnt: „Das war heute nicht ganz so gut.“ Und Gronbach (12), der ans Carl-Bosch-Gymnasium geht, sah sich besser als eine Woche zuvor in Grünstadt: „Ich habe mein Ziel erreicht.“ Alle zusammen engagieren sie sich in der Nachwuchs-Bundesliga der 13- und 14-Jährigen. Das ist außergewöhnlich. „Unter sieben Mannschaften sind wir die einzige Hobby-Mannschaft“, bringt es Trainer Bernd Stoffel auf den Punkt. Die anderen sechs kommen aus sehr starken Stützpunkten, die sehr viel professioneller aufgestellt sind. Einen Wettkampf haben die Jungs schon absolviert, vor drei Wochen in Halle/Saale. Am Samstag geht es nach Dillingen und im Oktober nach Cottbus. Es ist ein hoher Aufwand, den die Kunstturnabteilung unter Leitung von Peter Conrad zusammen mit den Trainerinnen Tanja Brand und Simone Wetzler und den Eltern betreibt. Aber das Fernziel ist klar umrissen: In absehbarer Zeit will der TBO, der 1974 und 1977 Deutscher Meister war, sich für die Dritte Liga qualifizieren. Sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, ist im Turnen ein langer Weg. Das geht nur mit Geduld. „Wir müssen sehen, dass wir uns stabilisieren, noch sind wir nicht so weit“, sagte Trainer Bernd Stoffel. Einer fehlte am Samstag in Oggersheim: Joshua Kärcher. Er nutzte mit seinen Würzburger Turnfreunden einen Auftritt in der Bayernliga, um sich auf die deutschen Junioren-Meisterschaften in Berlin vorzubereiten. Kärcher ist schon dort, wo all seine jüngeren Teamkollegen, die ihn als Vorbild nehmen, hinwollen.

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