Ludwigshafen Fußgönheim holt Niclas Loch

«LUDWIGSHAFEN.» Fußball-Verbandsligist Arminia Ludwigshafen muss einen weiteren Abgang verkraften. Abwehrspieler Niclas Loch hat den FCA verlassen und sich dem Ligarivalen ASV Fußgönheim angeschlossen. Am Sonntag, 15 Uhr, will die Arminia ihre blütenweiße Heimweste gegen die SG Rieschweiler behalten.

„Mit dem Abgang von Niclas haben wir nicht gerechnet. Das hat uns schon überrascht“, sagt Trainer Marco Laping. Loch war vertraglich nicht gebunden und konnte deshalb gehen. Damit ist die Spielerdecke im Abwehrbereich noch etwas dünner geworden. „Da werden wir auf jeden Fall noch etwas tun“, erklärt Laping. Die Zeit drängt, denn heute Abend schließt das Transferfenster. Diese Probleme hat der FCA in der Offensive nicht. Auch deswegen, weil Nauwid Amiri gut eingeschlagen hat. Der 26-Jährige fühlt sich wohl bei der Arminia. „Hierher zu wechseln war eine meiner besten Entscheidungen. Der Trainer ist super, und ich bin glücklich“, sagt Amiri, der bislang jedes Spiel mitgemacht hat. Beruflich fährt er zweigleisig. Bei seinem Vater, der einen Handel für Nutzfahrzeuge betreibt, arbeitet er als Bürokaufmann. Zudem schnuppert er beim Agenten seines jüngeren Bruders Nadiem, der bei Bundesligist 1899 Hoffenheim spielt, ins Spielerberatergeschäft hinein. „Nauwid ist eine absolute Verstärkung. Er ist spielintelligent, torgefährlich und sehr ballsicher“, lobt der Coach den Mann mit der Nummer 9, den er als „Zehner“ hinter der Spitze sieht. Die Aufgabe gegen Rieschweiler sei schwierig, weil der Gegner nichts zu verlieren habe. Neben Amiri könnte auch Rik Hiemeleers in der Startelf auftauchen, der bei seinem Jokereinsatz gegen Rüssingen Eigenwerbung betrieb. Dazu sind Erdem Dogan und Jannik Styblo wieder ins Training eingestiegen. Sie erhöhen den personellen Spielraum des Trainers. In Fußgönheim ist man froh, den 22-jährigen Niclas Loch verpflichtet zu haben, obwohl der Schuh derzeit eher in der Offensive drückt. „Niclas ist ein junger Spieler, der perfekt ins Profil passt“, freut sich ASV-Trainer Jan Kamuf. Loch, der in der vergangenen Saison zwölf Oberligaspiele für die Arminia bestritt, ehe ihn eine Verletzung ausbremste, kann sowohl als Innen- wie als Außenverteidiger eingesetzt werden. Außen scheint eher Bedarf zu sein, denn hinter Nathaniel Esslinger und Alexander Werner klafft eine Lücke. „Schon für das Spiel an Samstag ist Niclas, der ein Stabilisator sein soll, eine Option“, sagt Kamuf. Am Dienstag hat Loch, der einen Amateurvertrag bis zum 30. Juni 2019 unterschrieb, erstmals mit dem Team trainiert. Am Samstag, 17.30 Uhr, gastiert der ASV beim freiwilligen Oberliga-Absteiger SC Hauenstein. Das Team wird definitiv ein anderes Gesicht haben. Zu einen weil der Coach in Alzey zur Pause dreimal ausgewechselt hat, was nicht nur der Tatsache geschuldet ist, dass Endrit Leposhtaku und Fidan Haxhija angeschlagen waren. Kamuf war nicht besonders zufrieden. „Die Jungen sind bemüht, können aber das Ruder nicht herumreißen. So weit sind sie noch nicht“, hat Kamuf festgestellt. Da trifft es sich gut, dass die Routiniers Benjamin Bischoff und Ronald Kesselring wieder am Teamtraining teilgenommen haben und die Sperre von Kevin Takpara abgelaufen ist. Klar ist, dass nach einem Punkt aus fünf Spielen endlich ein Sieg her muss, um Boden gutzumachen. Erst Recht, weil der ASV eine Woche später spielfrei ist. Auch der Ludwigshafener SC hat eine richtungsweisende Aufgabe vor der Brust. Am Samstag, 16 Uhr, gastiert das Team bei Aufsteiger TuS Rüssingen. Wenn nicht alles täuscht, zählen diese beiden Teams zu den Abstiegskandidaten, auch wenn man die Rüssinger nicht am 2:11-Desaster bei der Arminia messen darf. In Rheingönheim musste der TuS auf drei eminent wichtige Spieler verzichten, die jetzt wieder dabei sein könnten. Am vergangenen Sonntag hat Eigengewächs Mehmet Batur sein erstes Tor erzielt. Als Außenverteidiger. „Eigentlich spiele ich lieber offensiv“, sagt der 18 Jahre alte Linksfuß, der bisher schon beide Positionen bekleidet hat. Batur gefällt mit Tempo, Dynamik und Zug zum Tor. „Er ist von den A-Junioren, die aufgerückt sind, am weitesten, und er wird sich auch durchsetzen“, ist sein Trainer Michael Drese sicher. Natürlich ist der junge Mann noch anfällig für Fehler. Etwa, als er beim Tor zum 1:2 gegen Speyer den Schützen Steffen Burnikel entwischen ließ. Vor jedem Anpfiff betet der in Deutschland geborene Handelsschüler Batur, dessen Familie aus der türkischen Stadt Aksaray kommt, und lässt sich dabei auch nicht stören. „Ich bitte vor allem darum, nicht verletzt zu werden. Dann um eine gutes Spiel und einen Sieg“, sagt Batur. Ein Erfolg in Rüssingen hätte fast schon historische Dimensionen. Denn der LSC wartet auswärts seit fast zwei Jahren auf einen Dreier.

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