Ludwigshafen Fulminant bis zum Schluss

Großes Aufgebot: Fünf Solisten und die Kammerphilharmonie Mannheim waren beim Konzert der gemischten Chöre aus Friesenheim und M
Großes Aufgebot: Fünf Solisten und die Kammerphilharmonie Mannheim waren beim Konzert der gemischten Chöre aus Friesenheim und Mutterstadt mit von der Partie.

«Friesenheim.» Unter dem Motto „Es wird ein Stern aufgehen“ haben die gemischten Chöre der Chorgemeinschaft Friesenheim und des Männergesangvereins (MGV) 1873 Mutterstadt ihrem Publikum in der Kirche Sankt Josef in Ludwigshafen-Friesenheim ein eindrucksvolles Konzert geboten. Mehr als 100 Stimmen und viele Instrumentalisten interpretierten Mendelssohn-Bartholdys „Die Geburt Christi“ und Saint-Saens „Oratorio de Noël“.

Ein eindrucksvolles Aufgebot präsentierte Jürgen Schumacher bei dem Weihnachtskonzert der beiden gemischten Chöre, deren Leiter er ist. Mit Kerstin Bruns (Sopran), Kathrin Presser (Mezzosopran), Judith Ritter (Alt) und den Sängern Andreas Seibert (Tenor) und Michael Dettlaff (Bass) hatte er zudem auserlesene Solisten verpflichtet. Die Kammerphilharmonie Mannheim sorgte für die instrumentale Basis der Oratorien und überzeugte gleich zu Beginn mit festlichem Barock. Francesco Manfredinis „Concerto Grosso in C-Dur“ – ein Weihnachtskonzert – wärmte zum Auftakt die Herzen. Konzertmeisterin Julia Grether und Zoe Pueri brillierten dabei in strahlend klarem Ton. Das nach zwei mit Largo bezeichneten Sätzen in einem Allegro endende Werk war die perfekte Einstimmung für das Weihnachtsoratorium. Dem zentralen Werk des Abends, Camille Saint-Saens „Oratorio de Noël op. 12“, stellte Schumacher Felix Mendelssohn-Bartholdys „Die Geburt Christi“ aus dem Oratorienfragment des Komponisten und dessen „Hebe deine Augen auf“ aus dem Oratorium „Elias“ voran. Damit begann die Kür der Solisten. Bruns, Seibert, Dettlaff und mit ihnen der langjährige Vorsitzende der Chorgemeinschaft Friesenheim, Tenor Gerd Wenz, machten den stimmgewaltigen Auftakt. Bruns bestach über den ganzen Abend mit ihrem kristallklaren Sopran, Presser stand ihr in nichts nach und Ritter gefiel in ihrem sonoren, warmen Alt. Oratoriensänger Seibert präsentierte sich energiegeladen und temperamentvoll und Dettlaff machte sowohl als Bass als auch als Bariton Eindruck. In letzterer Lage agierte er in Saint-Saens’ Werk. Prächtig war auch der Chorklang, der in einer Stärke von mehr als 100 Stimmen Publikum wie Sänger mitriss und allen ein großartiges Musikerlebnis bescherte. Schumacher hatte die Beteiligten stets im Griff und sorgte für eine differenzierte wie kompakte Klanglichkeit. Derweil entlockte Organist Stefan Franz seinem E-Piano gefühlvoll authentisch klingende Orgel- und Cembalostimmen. Zum Schluss durfte das Publikum auch noch Teil des Gesamtkunstwerks werden. „Herbei, o ihr Gläubigen“ ertönte es da mit Hunderten Stimmen. Das bildete den fulminanten Schlussakkord eines wunderbaren Konzertabends.

x