Ludwigshafen Fussball: In entscheidenden Momenten eingenickt

Völklingen. „Jetzt fahren wir mit leeren Händen heim. Und das wollten wir eigentlich nicht…“ Frank Hettrich wirkte nach Niederlage Nummer neun im 15. Saisonspiel noch eine Spur nachdenklicher als sonst. Das 1:2 (0:1) bei Röchling Völklingen (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) hat abermals Unzulänglichkeiten bei Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen offengelegt. „Momentan hängt es an Kleinigkeiten“, sagt der Trainer. Indes entfalten vermeintliche Kleinigkeiten ab und an doch große Wirkung.

Wirkung gezeigt hat am Samstag etwa die Kleinigkeit, dass des Trainers Warnung vor Standards der Marke Nico Zimmermann, vor hohen Bällen, die der gerne mal vorn rein serviert, keiner so recht hat beherzigen wollen. Überhaupt durfte Zimmermann zu ungestört seine Kreise ziehen. Das rächte sich zweimal zählbar. Das hätte auch noch mehr Flurschaden anrichten können. Denn zwischen der 66. und 73. Minute hatten die Hausherren doch drei, vier Gelegenheiten ausgelassen, vorzeitig klare Verhältnisse zu schaffen. Dominic Altmeier wurde in bester Position geblockt, Zimmermann hob den abprallenden Ball unerklärlicherweise neben den Pfosten. Rouven Weber wie Altmeier rutschten (und unbehelligt) an einer Freistoß-Flanke Fabian Scheffers vorbei. Schließlich bereinigte Arminen-Keeper Paul Lawall im Eins-zu-eins gegen den auf ihn los stürmenden Altmeier. Hätte die Elf des erkrankten, vom eigenen Filius Justin vertretenden Trainer Günter Erhardt das 3:0 nachgelegt, der Sieg wäre nicht mehr in Gefahr geraten. Der gut aufgelegte Arminen-Spielmacher Nico Pantano hatte ein Warnsignal gezündet. Sein Distanzversuch krachte an den Pfosten, wobei Sebastian Buhl wohl noch die Fingerspitzen dran hatte. Ebenfalls aus der Entfernung versuchte es Patrick Haag (79.), der in seinem zweiten Spiel für die Rheingönheimer unauffällig agierte, jedoch zeigte, dass er stabilisierend wirken und im defensiven Mittelfeld Impulsgeber werden kann. Viel mehr aber ist an Chancen nicht aufzuzählen. Die Szene, die zum Elfer führte, war keine richtige. Da haute Buhl den bereits vom Tor abgedrängten Fabio Schaudt unmotiviert um. Tim Amberger verwandelte – und sprach später Klartext. „Wir sind viel zu brav. Da muss eben auch mal ein Gegner fallen“, kommentierte der Kapitän die Szene zum 2:0, als bei einer SVR-Kombination diagonal fast übers ganze Feld zwei Störversuche kläglich scheiterten, ehe Zimmermann vollendete. Hettrich sah seine Elf auf Augenhöhe – „wobei Völklingen in der Zweikampfführung klare Vorteile hatte. Da haben wir nie richtig Paroli bieten können“. Paroli bot vor allem Pantano, der gegenhielt, später bemängelte, „dass wir die erste Halbzeit verschlafen“ haben. Schlafmützigkeit sorgte für beide Gegentore. Die abzustellen – wohl eher keine Kleinigkeit.

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