Ludwigshafen Gesucht: Ihr schönstes Erlebnis in 20 Jahren Filmfestival
Im Rekordjahr 2019 kamen 120.000 Zuschauer auf die Parkinsel. Aber auch eine andere Zahl belegt, wie rasant das Ludwigshafener Festival mit den Jahren gewachsen ist. Lag das Budget im Premierenjahr noch bei bescheidenen 500.000 Euro, so ist der Etat mittlerweile auf 2,8 Millionen Euro gestiegen. 75 Prozent der Kosten deckt das Festival um Intendant Michael Kötz durch die Einnahmen inzwischen selbst – auch das ist neben der besonderen Atmosphäre am Rheinufer im Vergleich zu den rund 400 Filmfestivals bundesweit einzigartig. Werden doch die meisten dieser Events weitgehend subventioniert.
Nach der glamourösen Berlinale ist das Filmfestival in der Vorderpfalz mittlerweile das besucherstärkste in der Republik und hat europaweit einen Namen. Kötz sagt: Inzwischen sei Ludwigshafen in der Branche fast genauso bekannt wie das internationale Filmfestival in Cannes.
Mehr als 60 Filme
„Das ist schon ein Ding, dass das bereits 20 Jahre sind“, schwelgte Kötz bei der Programmerstellung am 17. Juli in Erinnerungen und bedankte sich ausdrücklich bei der BASF für die Anschubfinanzierung im Jahr 2005. Denn nur dank einer Geldspritze des Konzerns, der anlässlich der Gründung der Metropolregion Rhein-Neckar den Kinostart unter freiem Himmel massiv unterstützte, kam das Ganze überhaupt ins Rollen. „Ohne die Idee der BASF gäbe es uns nicht“, meinte der 73-Jährige und ergänzte: „Einer musste ja in Vorleistung treten.“ Ab 21. August werden in den Zelten, aber auch draußen am Rheinstrand über 60 Filme zu sehen sein.
Die Stardichte auf dem roten Teppich ist wieder hoch: Die Preisträger für Schauspielkunst, die am 23. August gekürt werden, sind in diesem Jahr Joachim Król, Christoph Maria Herbst und Liv Lisa Fries. Angekündigt hat sich auch Meret Becker.
Die Liste der Promis der vergangenen Jahre beinhaltet die erste Garde des deutschen Films: von Iris Berben über Mario Adorf, Ulrich Tukur, Martina Gedeck, Sandra Hüller oder Bjarne Mädel. Erste Preisträgerin 2005 war Hanna Schygulla, inzwischen 80.
Neben den Stars zum Anfassen weiß Kötz ganz genau, warum das Festival eine Erfolgsgeschichte ist: der wunderbare Standort. Würde dieser verlegt, wie sich das einige Kritiker und Naturschützer wünschen, wäre die Existenz des Festivals gefährdet, warnt der Intendant. Der Volksfestcharakter und das Ambiente am Rheinufer seien in dieser Kombination einfach unschlagbar. „100.000 Filmbegeisterte können nicht irren: Dieses Festival ist das schönste Deutschlands“, sagt auch Katharina Binz (Grüne), Landesministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration. Das Festival fördere nicht nur den Austausch, sondern stärke auch die lokale Wirtschaft, sagt Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos).
Stars erfüllen Selfie-Wünsche
„Man kommt wahnsinnig gerne zu uns“, sagt Kötz. Und so erfüllen die Schauspieler mit den klangvollen Namen auch jedes Jahr gerne Selfie-Wünsche, sind nahbar und meistens auch ziemlich gut drauf.
Zum Jubiläum suchen wir Festivalgäste, die von solchen Begegnungen oder anderen Episoden rings um die Kinozelte in den vergangenen 20 Jahren berichten. Oder vom neunten Festival 2013, das wegen Hochwassers kurzfristig verlegt werden musste. Schicken Sie uns kurze Texte und Bilder über Ihre schönsten Erlebnisse und Erinnerungen. Wir werden daraus eine Geschichte basteln und vor dem Festivalstart veröffentlichen. Wer teilnimmt, kann eine von 20 Freikarten gewinnen und mit etwas Glück auch bei einem Treffen mit Direktor Kötz dabei sein. Also: Vorhang auf. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.
So geht’s
Beiträge und Bilder bitte bis Ende der Woche per E-Mail an redlud@rheinpfalz.de, Stichwort „20 Jahre Filmfestival“.