Ludwigshafen Heinrich-Pesch-Haus feiert den Umzug nach Ludwigshafen vor 50 Jahren

Festgottesdienst in der Jesuitenkirche.
Festgottesdienst in der Jesuitenkirche.

Vor 50 Jahren ist das Heinrich-Pesch-Haus (HPH) von Mannheim über den Rhein nach Ludwigshafen gezogen. Das haben Mitarbeiter und Wegbegleiter am Sonntag mit einem Festgottesdienst mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Pater Thomas Hollweck in der Mannheimer Jesuitenkirche gefeiert.

„Ich werde euch Segen sein und ein Segen wirst du sein.“ Dieses Leitwort des Bistums Speyer griff Pater Tobias Zimmermann, Direktor des Heinrich-Pesch-Haus, in seiner Begrüßung auf: „Das HPH soll ein Ort sein, an dem Menschen zusammenkommen, damit sie einander Segen spenden.“

Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des Hauses, stellte in wenigen Sätzen die Geschichte des Hauses vor: Die 1970er- und 1980er-Jahre seien von „einem enormen Aufbruch“ gekennzeichnet gewesen, von einer Gesellschaft im Wandel und von einer sehr hohen Nachfrage nach Bildung. „Frauen wurden sich ihrer Würde bewusst“, blickte sie zurück.

In den 1990er-Jahren entstanden Angebote für neue Zielgruppen, europapolitische und interreligiöse Veranstaltungen wurden intensiviert und das Fortbildungsangebot für kirchliche und gemeinnützige Organisationen wuchs. In den 2000er-Jahren verlangten Mittelkürzungen neue Geschäftsmodelle. Damals wurden das Zentrum für Ignatianische Pädagogik (ZIP), das Zentrum für Ethik, Führung und Organisationsentwicklung im Gesundheitswesen (Zefog) und die Familienbildung gegründet. „Kontinuierlich war und ist das HPH ein Ort des Diskurses, der Raum für Reflexion und ein Stärken der Zivilgesellschaft durch Subsidiarität und Solidarität bietet“, so Gentner.

Wiesemann: Freiheit ist ein hohes Gut

Bischof Wiesemann dankte dem HPH und seinem Team für 50 Jahre fruchtbare Arbeit. Das Haus sei ein „Mutgeber und Kraftgeber für die Zukunft“. In seiner Predigt spannte Wiesemann auch den Bogen zu Alfred Delp, der in den 1930er-Jahren an der Gründung des Hauses beteiligt war. „Freiheit ist ein unglaublich hohes Gut“, so Wiesemann. Es sei wichtig, für Freiheit zu kämpfen. „Bildungsarbeit zu machen, all das zu machen, damit Menschen wach bleiben, das ist nicht selbstverständlich. Schon deshalb lohnt es sich, ein Haus wie das HPH zu haben“, so Wiesemann weiter. Es sei wunderbar, dass das HPH eine Vision habe, die über die reine Bildungsarbeit hinausgehe, nämlich die Heinrich-Pesch-Siedlung. „Das ist Unmittelbarkeit des gelebten Glaubens“, so Wiesemann.

IIn seinem Segen griff Pater Thomas Hollweck das Leitwort des Bistums auf: „Ich werde euch Segen sein und ein Segen wirst du sein“. Das HPH wolle sich dieses Wort zu eigen machen, um in die Zukunft zu gehen. „Wir sind Segen als Einzelner, aber auch als Institution. Das HPH darf ein Ort sein, an dem Mensch nach dem Fundament des Lebens fragen , wo sie sich öffnen, um ihre Mitte im Geheimnis Gottes zu finden.“ Ebenso sei das Haus ein Ort der Bildung, in der sich etwas Neues bilden und formen könne.

Bezug auf den Namensgeber

Immer wieder nahmen die Redner Bezug auf den Namensgeber Heinrich Pesch, Vater der katholischen Soziallehre, der darüber nachgedacht habe, wie eine Fragmentierung der Gesellschaft verhindert werden könne und wie wir es schaffen, dass Solidarität entsteht.

Auch Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) gehörte zu den Gratulanten und teilte mit den Gästen ihre persönlichen Erinnerungen an das Haus. „Das HPH gab und gibt der Stadt wahnsinnig viel, nicht nur durch die Heinrich-Pesch-Siedlung, die ein wahres Juwel ist“, sagte sie. Im HPH sei es nie nur um Bildung gegangen, sondern hier hätten die Menschen im Mittelpunkt gestanden. Auch schwere Zeiten habe das Haus durchgemacht, doch habe es sich immer wieder neu erfunden.

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