Ludwigshafen Im Nachsitzen zum siebten Titel

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Kapitän Pietro Berrafato hatte seinen Mitspieler Eduard Hartmann mit zur Pokalübergabe genommen. Denn Berrafato kennt das Prozedere. Mit dem Regionalligisten FSV Oggersheim und dem FC Arminia Ludwigshafen hat der Führungsspieler des FCA schon einige Stadtmeisterschaften gewonnen. Er wusste, dass er die beiden großen Pokale nicht alleine hätte tragen können. Für Eduard Hartmann war es schließlich das erste Mal, dass er die Stadtmeisterschaft gewann – wie auch für Trainer Frank Hettrich. Für ihn war es nicht selbstverständlich, dass seine Mannschaft das Turnier gewinnt. „Vom klassenhöchsten Team erwartet man den Sieg. Wir waren Favorit und haben diese Rolle letztlich bestätigt. Aber das ist gar nicht so leicht. Man muss sehen, dass man diese fußballerische Überlegenheit, die aufgrund der Klassenzugehörigkeit gegeben ist, auch auf das Feld bringt“, sagte Hettrich, seit nunmehr 26 Jahren Trainer. Der FC Arminia gab sich keine Blöße. Mit 13:0 Toren und drei Siegen dominierte das Team nicht nur die Gruppenphase, sondern war auch beim 5:2-Erfolg im Viertelfinale gegen den als Geheimfavoriten gehandelten SV Südwest Ludwigshafen klar besser sowie beim 4:2 im Halbfinale gegen den Vorjahressieger Ludwigshafener SC. Nur im Endspiel wurde es eng, als Ex-Armine Janosch Diemer eine Minute vor Spielende zum 2:1 für Ruchheim traf. Die Sensation blieb aus. Denn Ando Daisuke glich wenige Sekunden später aus. Weil die anschließende fünfminütige Verlängerung torlos endete, musste das Neunmeterschießen die Entscheidung bringen. 4:1 siegte die Arminia klar. Damit hat der Klub zum siebten Mal die Stadtmeisterschaft gewonnen. Rekordsieger bleibt der SV Südwest Ludwigshafen mit zehn Titeln vor dem FSV Oggersheim (9). Der SV Ruchheim hat noch nie die Stadtmeisterschaft gewonnen. 2011 und 2012 wurde der aktuelle Bezirksligist jeweils Dritter. 2016 wurde es nun der zweite Platz. Trainer Ralf Wieandt ist stolz darauf. „Wir haben als einziges Team den FC Arminia Ludwigshafen als großen Favoriten am Rande einer Niederlage gehabt“, sagte Wieandt. Seit drei Jahren coacht er überaus erfolgreich den SVR. Der ganz große Erfolg blieb gestern aus, „weil uns im Endspiel die Cleverness gefehlt hatte“, bedauerte Wieandt. Er sei zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, doch angesichts des Verlaufs im Finale auch enttäuscht. „Das ist doch klar, wenn man 35 Sekunden vor Ende noch 2:1 führt.“ Ruchheim hatte sich als Zweiter der Gruppe A hinter dem Ludwigshafener SC für das Viertelfinale qualifiziert. Dort fegte die Wieandt-Truppe dann den BSC Oppau mit 4:0 vom Platz und im Halbfinale die Überraschungsmannschaft des Turniers, den SC Alemannia Maudach, mit 3:1. Die zweite Mannschaft, die dem Turniersieger hätte Paroli bieten können, war Vorjahressieger Ludwigshafener SC. Souverän setzte sich der Verbandsligist in den Gruppenspielen durch. Im Viertelfinale gab es dann einen 3:2-Erfolg gegen den ESV. Im Halbfinale war Schluss: 2:4 gegen den FC Arminia. „Ich bin ein bisschen enttäuscht“, sagte LSC-Trainer Toni De Simone, „das ist ein Prestigeturnier und da will man sehr gut abschneiden.“ Es sei aber keine Schande, gegen den Turniersieger herauszufliegen.

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