Ludwigshafen Kollektives Versagen

Steffen Bühler (beim Wurf) war mit acht Toren der erfolgreichste Werfer des TV Hochdorf gegen Pforzheim. Der Kapitän fand später
Steffen Bühler (beim Wurf) war mit acht Toren der erfolgreichste Werfer des TV Hochdorf gegen Pforzheim. Der Kapitän fand später klare Worte.

«HOCHDORF-ASSENHEIM.» „Das hatten wir uns anders vorgestellt“, kommentierte Stefan Bullacher, Trainer des TV Hochdorf. Mit 26:34 (16:20) unterlag seine Mannschaft bei der Heimpremiere in der Dritten Handball-Liga dem TGS Pforzheim. Die Hochdorfer kamen dabei nicht über positive Ansätze hinaus.

Zu wenig Aggressivität in der Abwehr, zu viele Missverständnisse im Angriff, keine Torhüterleistung – die neuformierte Hochdorfer Mannschaft war gegen die favorisierten Gäste von Anfang auf verlorenem Posten. „Wir haben in der Abwehr nicht gut gespielt und insgesamt zu viele einfache Fehler gemacht“, räumte Mannschaftskapitän Steffen Bühler ein. „Viel zu viele einfache Fehler“, ergänzte Bullacher, der 17 Fehlversuche und 13 technische Fehler und Missverständnisse seiner Truppe gezählt hatte. „Das sind 30 verschenkte Bälle. Das ist gegen eine Mannschaft wie Pforzheim zu viel.“ Tatsächlich waren die Gäste auf Wiedergutmachung gegenüber der unerwarteten Heimniederlage zum Saisonauftakt aus. „Das war heute ein ganz anderes Auftreten“, lobte TGS-Trainer Andrej Klimovets den Auftritt seiner mit überragenden Einzelkönnern besetzten Truppe. Gegen den Rückraum mit Florian Taafel und Maris Versakovs, die zusammen auf 19 Treffer kamen und immer wieder von Evgenis Prasolov in Position gebracht wurden, fanden die Gastgeber nie die richtige Formation und Einstellung. Hinzu kam, dass weder Lennart Schulte noch Sebastian Bachmann in der Lage waren, ihre Vorderleute mit der ein oder anderen Parade zu unterstützen. Nur drei gehaltene Bälle in Durchgang eins, von denen zwei im Nachschuss doch noch im Netz zappelten – eine verheerende Bilanz. Kapitän Bühler sah ein kollektives Versagen. „Es wäre unfair, den ein oder anderen Spieler herauszunehmen. Heute hatte jeder seine zwei, drei schlechten Aktionen. In der Summe war das dann einfach zu viel.“ Wobei die „schlechten Aktionen“ teilweise auch aus Übermotivation herrührten, räumte er ein. Bestes Beispiel dafür war Marvin Gerdon, dem von der ersten Minute anzumerken war, dass er sich als Rückkehrer vor dem eigenen Publikum viel vorgenommen hatte. Geklappt hat davon wenig. Der 21-Jährige verkrampfte von Angriff zu Angriff mehr, auch wenn ihm der 11:11-Ausgleich gelang (20.). Es war jedoch der letzte Hoffnungsschimmer. In der Folge zog Pforzheim bis zur Pause davon, die Körpersprache der Hochdorfer sackte in sich zusammen. Die letzte Chance auf ein Aufbäumen war bei 23:29 elf Minuten vor dem Ende in Überzahl. „Anstatt um zwei oder vielleicht sogar drei Tore zu verkürzen, leisten wir uns zwei Fehlwürfe und zwei leichte Ballverluste. Das war’s dann“, haderte Bullacher. So spielten sie TV Hochdorf: Schulte, Bachmann – Gerdon (4), Götz (2), Waldgenbach (3) - Lanninger (1), Schwenzer (6) – Bühler (8/3), Roy, Lenz, Bayer, Jansen, Novo (1), Klug (1) TGS Pforzheim: Ulrich, Binder (zwei Siebenmeter) – Prsasolov (1), Versakovs (7), Taafel (12/5) – Kikililus (5), Mitzel (4) – Sruk (1) – Alexander Klimovets, Bujotzek, Fassunge, Wysokinski (3), Dykta (1), Salzseeler Zeitstrafen: 1:4 – Siebenmeter: 5/3 – 5/5 – Zuschauer: 500 – Schiedsrichter: Jung/Schmack.

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