Ludwigshafen Kraftakt statt Spaziergang

Oliver Görge (am Ball) erzielte im Heimspiel gegen Fulda vier Treffer.
Oliver Görge (am Ball) erzielte im Heimspiel gegen Fulda vier Treffer.

«Ludwigshafen.» Perfektes Wochenende für den WSV Vorwärts Ludwigshafen. Dem 22:14 (5:4, 6:3, 4:4, 7:4) im Heimspiel gegen den SC Wasserfreunde Fulda am Samstag ließen die Ludwigshafener gestern beim SC Cannstatt einen 13:8 (1:2, 3:2, 5:2, 4:2)-Sieg folgen. Der Auftakt am Samstag war halbwegs gelungen. Zumindest das Ergebnis stimmte. Mit der Leistung beim 22:14-Erfolg über die Hessen war Trainer Pierre Hilbich nur bedingt zufrieden. „Die Favoritenrolle liegt uns offenbar nicht so“, kommentierte er den klaren Erfolg, der aus seiner Sicht ein wenig zu deutlich ausgefallen war. „Wenn wir am Anfang konzentriert weiterspielen, das fünfte, sechste und vielleicht sogar siebte Tor nachlegen, verliert Fulda die Lust und wir hätten durchwechseln können.“ So begann der WSV zwar furios, legte innerhalb von 43 Sekunden durch Laszlo Toth (1:24) und zwei Treffer von Oliver Görge (1:39, 2:07) ein 3:0 vor, vergas dann aber die Verteidigung. So ließ man Fulda wieder auf 4:3 (5.) herankommen und musste die Stammkräfte länger im Wasser lassen, als es dem Ludwigshafener Trainerduo Pierre Hilbich und Maurice Schäfer letztlich lieb war. Denn auch im zweiten Abschnitt konnten sich die Gastgeber zwar absetzen (10:5, 14.), aber die Konzentration im gesamten Deckungsverbund ließ zu wünschen übrig. Fulda benötigte seinerseits nur 41 Sekunden, verkürzte direkt nach der Pause wieder auf 11:8, glaubte an seine Siegchance und ließ dementsprechend nicht locker. Doppelt ärgerlich, denn zu diesem Zeitpunkt hatten die nur in Minimalstärke angetretenen Gäste bereits zwei Hinausstellungen kassiert, musste die letzten beiden Viertel ohne Auswechselspieler durchstehen. „Aber wir hatten in unserem Spiel einfach keine Ruhe“, haderte Hilbich. Bis zum 17:14 drei Minuten vor dem Ende durfte Fulda auf eine Überraschung hoffen, ehe sich doch die größere Kondition der Ludwigshafener auszahlte. Und mit den Toren der beiden 17-Jährigen Marcel Beck und Johannes Sommer feierten die Gastgeber einen versöhnlichen Abschluss – nach einem Kraftakt, der eigentlich ein Spaziergang hätte werden können. Gestern in Cannstadt waren aber noch genügend Körner übrig. Allerdings benötigten die Gäste in dem hart umkämpften Spiel ein wenig Anlaufzeit. So gehörte das Anfangsviertel den Hausherren, die schnell ein 2:0 vorlegten. Aber Ludwigshafen ist mittlerweile gefestigt genug, sich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Ahmed Mohamed und Oliver Görge trafen zum Ausgleich (11.) und beim 4:4 zur Pause war die Partie wieder offen. „Wir haben etwas gebraucht, bis wir mit der Pressverteidigung von Cannstatt klargekommen sind“, erklärte WSV-Trainer Hilbich die Torflaute nach 16 Minuten. „Aber dann ist der Knoten ja geplatzt.“ Oliver Görge und Mohamed brachten de Gäste erstmals mit 6:4 in Führung. Dann war der WSV-Express nicht mehr zu stoppen, auch wenn die Gastgeber ein wenig frischer wirkten. Der WSV kletterte damit auf den dritten Tabellenplatz. Die Tore am Samstag erzielten Martin Görge (7), Ahmed Mohamed (4), Oliver Görge (4), Michael Burger (2), Laszlo Toth (1), Johannes Sommer (1), Marcel Beck (1), Benjamin Hettich (1) und Andreas Sommer (1). Am Sonntag trafen Ahmed Mohamed (5), Martin Görge (3), Oliver Görge (3) und Benjamin Hettich (2).

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