Ludwigshafen Mann mit Torgarantie

MUTTERSTADT. Dana Kader, der 20 Jahre alte Torjäger des Fußball-Verbandsligisten TDSV Mutterstadt, ist ein Mann mit eingebauter Torgarantie. Der quirlige Angreifer trifft mit beeindruckender Regelmäßigkeit. Auch in der Halle ist der Deutsche mit irakischen Wurzeln kaum zu halten. Beim Mannheimer Masters wurde er kürzlich als Torschützenkönig ausgezeichnet.

Ballannahme, kurze Drehung, noch ein Haken und dann ein gekonnter Abschluss mit rechts, seinem stärkeren Fuß, – der Ball zappelt im Netz. Ein Treffer für den TDSV Mutterstadt, Torschütze Dana Kader. Was im Feld an der Tagesordnung ist, klappt auch in der Halle. Beim Morgenmasters erzielte der kleine, wuselige Stürmer in zwei Qualifikations- und dem Endturnier 19 Treffer und wurde als bester Torschütze geehrt. „Diese Auszeichnung bedeutet mir viel. Das ist eine schöne Erfahrung gewesen“, freut sich Kader. Dass ihm der Kick unter dem Hallendach Spaß macht, sieht man bei fast jeder Aktion. „In der Halle spiele ich sehr gerne, sie ist ideal für mich“, erklärt der flinke Angreifer. Das liegt in erster Linie an seiner Statur. Dana Kader ist klein, wendig, antrittsschnell und ballsicher. Tugenden, die speziell bei den Turnieren in Mannheim zum Tragen kamen. Er ist einer, der für Budenzauber sorgt. Hinzu kommt ein angeborener Torriecher. Kader erahnt oft, wohin der Ball kommt und er ist abschlussstark. „Es war aber nicht mein Ziel, Schützenkönig zu werden. Ich wollte mit der Mannschaft zum Endturnier. Das ist uns gelungen“, verdeutlicht der Vollblutstürmer. Dabei hing seine Teilnahme an den Masters-Turnieren am seidenen Faden. „Bei den Hallenauftritten in Frankenthal und Heidelberg war er miserabel. Ich wollte ihn daher gar nicht mitnehmen“, sagt TDSV-Teamchef Ediz Sari. Nur weil Kader um seinen Einsatz gebettelt habe, ließ sich der Coach erweichen. Das hat sich ausgezahlt. Mit seinen Toren hatte Dana Kader großen Anteil daran, dass die Mutterstadter bis ins Viertelfinale vorstießen und erst am späteren Sieger Amicitia Viernheim scheiterten. „Dana setzt seinen Körper gut ein, kann sich im Zweikampf behaupten und ist vor dem Tor eiskalt“, nennt Sari einige Vorzüge. Wenn Kader mit dem Rücken zum Gegenspieler den Ball annimmt und sich geschickt in den Widersacher reindreht, dann ist er nur schwer zu stoppen. „Mit seinen kurzen Drehungen erinnert er ein wenig an Gerd Müller“, zieht der Teamchef Vergleiche zum einstigen Torjäger von Bayern München. Dana Kader kam im Alter von drei Jahren mit seiner Familie aus Aebil im Irak nach Deutschland. Er wuchs in Friesenheim auf und begann beim VfR mit dem Fußball. Das zweitjüngste von sechs Kindern spricht in der Familie mitunter noch Arabisch, Deutsch beherrscht er jedoch längst perfekt. Der Instinktfußballer schoss immer und überall seine Tore. Das war in Friesenheim genauso wie beim FC Arminia, dem VfR Mannheim und dem FSV Oggersheim. Beim Ludwigshafener SC, wo ihn Trainer wie Tobias und Marco Ehrenberg förderten, machte er einen Sprung nach vorne. Kaders Torausbeute lag Jahr für Jahr im zweistelligen Bereich. Als B-Junior machte der Messi-Fan ein Probetraining bei der TSG Hoffenheim. Das Ziel, Profifußballer zu werden, hat er jedoch nicht erreicht. „Ich glaube, das lag auch daran, dass ich zu klein bin“, sagt Kader, der nur 1,66 Meter misst. Auch seinen zweiten Berufswunsch, Polizist zu werden, hat er nicht verwirklichen können. „Ich mache gerade an einer privaten Handelsschule mein Fachabitur nach. Das geht noch bis 2016“, berichtet Kader. Was danach kommt, lässt der selbstbewusste junge Mann offen. „Da habe ich noch keine Entscheidung getroffen.“ Wie es sportlich weitergeht, ist ebenfalls noch nicht klar. „Am liebsten würde ich mit dem TDSV aufsteigen. Wir haben eine starke Mannschaft“, glaubt der Torjäger. Die 14 Treffer, die er in der vergangenen Saison für den Ludwigshafener SC in der Verbandsliga erzielte, sollen auf jeden Fall übertroffen werden. „Derzeit sind es zehn, wenn es am Ende 20 sind, wäre es perfekt“, sagt Kader. Das würde die Chancen, aufzusteigen, erhöhen. Zudem könnte er Torschützenkönig werden – damit hat er ja gerade Erfahrungen gesammelt.

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