Ludwigshafen Masken-Mängel: Klinikum fordert Schadensersatz

Das Klinikum Ludwigshafen ist das zweitgrößte Krankenhaus in Rheinland-Pfalz.
Das Klinikum Ludwigshafen ist das zweitgrößte Krankenhaus in Rheinland-Pfalz.

Wegen der Belieferung mit fehlerhaften Corona-Schutzmasken hat das Klinikum Ludwigshafen rechtliche Schritte gegen die Lieferanten eingeleitet. Das Krankenhaus fordert eine Schadensersatzsumme im sechsstelligen Bereich. Das hat eine Klinikum-Sprecherin auf Anfrage mitgeteilt.

Das Klinikum hatte nach dem Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr im großen Stil Schutzmasken für das Krankenhauspersonal gekauft, um es vor dem Virus zu schützen. Phasenweise konnten nur Hersteller aus China liefern. Das Klinikum bestellte insgesamt 230.000 Masken, von denen bis Ende November 64.000 Stück verwendet wurden. Damals wandte sich ein Pfleger an die Medien, weil er Zweifel an der Wirksamkeit der chinesischen Masken hatte. Das Klinikum zog alle Masken aus dem Verkehr und veranlasste eine unabhängige Prüfung von rund 100 Masken von unterschiedlichen Lieferanten. Ergebnis: Zwei Drittel der Masken waren mangelhaft – obwohl es dafür einwandfreie Zertifikate und Prüfberichte der Hersteller und Lieferanten gab. Ob fehlerhafte Masken zu Corona-Infektionen geführt hatten, blieb offen.

Für Klinikumsleitung und Aufsichtsrat lag auf der Hand: Das Krankenhaus ist Opfer eines großangelegten Betrugs geworden. „Wir haben rechtliche Schritte veranlasst, da wir uns von unseren damaligen Vertragspartnern – den Lieferanten – getäuscht fühlen“, sagte eine Sprecherin. Mit der Schadensersatzforderung sei eine Kanzlei in Mannheim beauftragt. Ob wegen der fehlerhaften Masken zusätzlich auch Strafanzeigen gestellt werden, sei noch nicht geklärt.

x