Ludwigshafen Maudacher „Wingert“ wächst und gedeiht: Erinnerung an alte Weinbautradition
„Das sind Reben für harte Böden, deshalb brauchen sie auch länger, bis sie angehen“, erklärte Kurt Sippel, der die Pflege des kleinen Weinberges im Namen des Fördervereins Maudacher Jubiläen in der Hauptsache übernommen hat. Immerhin: „Letztes Jahr hatten wir zum ersten Mal einen Stieg Trauben.“ Die genau zehn Einzelfrüchte seien zum Keltern zwar noch zu wenig, aber die Vorstandsmitglieder, die in den Genuss einer solchen Traube kamen, waren sich einig: „Sie haben süß geschmeckt.“
„Weinbergfestle“ gefeiert
Damit der Ertrag der fünf weißen und fünf roten Rebstöcke unter dem Haselnussbaum in der Alten Weinstraße in diesem Jahr ein wenig größer ausfällt, hatte sich der Vorstand des Fördervereins in diesem Jahr nicht nur zu einem „Weinbergfestle“ getroffen und mit einer Flasche Jubiläumswein (wenn auch nicht aus eigener Produktion) angestoßen: Nebenbei hatte fast jeder eine Gartenschere für den Rückschnitt der Reben dabei, machte sich damit zumindest symbolisch an die Arbeit.
Den eigentlichen Schnitt zur Wachstumsförderung der Trauben hatte Sippel schon vorab vorgenommen. Und immerhin: Im Gegensatz zum Jubiläumsweinberg in Otterstadt, der vor kurzem von Unbekannten verwüstet wurde, stehen die Reben in Maudach noch. Der Straßenname „Alte Weinstraße“ erinnere dabei an den Weinlieferweg von Worms nach Speyer und auch an die alte Weinbautradition in Maudach: „Das war damals Gänsfüßerwein. Eine alte Rotweinsorte“, erläutert die ehemalige Ortsvorsteherin Rita Augustin-Funck.