Ludwigshafen Mutterstadt fehlt der richtige Biss

«MUTTERSTADT.» Die FG 08 Mutterstadt hat zwar den Klassenverbleib in der Fußball-Bezirksliga geschafft, tritt aber ein Stück weit auf der Stelle. Am Ende reichte es zum zwölften Platz, und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass mehr möglich war.

Am 25. Mai 2011 hatten die Mutterstadter in Mechtersheim das Entscheidungsspiel um Platz zwei gegen den VfR Kandel 0:4 verloren. Danach wurde fast der komplette Kader ausgetauscht und ein neuer Weg eingeschlagen. Junge Spieler, nach Möglichkeit aus dem eigenen Verein kommend, heuerten an und prägen heute das Gesicht der Mannschaft. Dass die Konsolidierung ein schwieriger und steiniger Weg ist, belegen die Platzierungen in den Jahren danach: 10, 9, 8, 10, 13, 12. Das sieht vordergründig eher nach einer grauen Mittelfeldmaus aus. Doch Trainer Erdem Kar wählt einen anderen Ansatz: „Wir haben immer noch eine sehr junge Mannschaft, mit der wir nie auf einem Abstiegsplatz gestanden haben.“ So waren beispielsweise beim Derby in Ruchheim acht der elf Spieler aus der Startformation 23 Jahre alt oder jünger. Wenn das Team gefordert war, habe es immer geliefert. „Wir haben zwei Zähler mehr geholt, als in der Saison zuvor und uns um einen Platz verbessert“, listet der Coach Pluspunkte auf. Die FG sei spielerisch und taktisch vorangekommen und finde sich in verschiedenen Systemen zurecht. Die Gesamtentwicklung bewertet Kar positiv. Doch der 29 Jahre alte Übungsleiter, der nicht nur altersmäßig gut zur Mannschaft passt, streut sich keinen Sand in die Augen, sondern weiß woran es hapert. „Ich hätte mir gewünscht, dass der Schritt nach vorne deutlich größer ausfällt. Mental ist noch viel Luft nach oben. Der Siegeswille und der Biss, unbedingt ein Tor erzielen zu wollen, sind ausbaufähig“, hat der Trainer erkannt. Nur fünf Teams haben seltener verloren als die Mutterstadter, die neunmal die Punkte teilten, was der höchste Wert der Liga ist. „Die Unentschieden, auch gegen gute Mannschaften, zeigen, dass oft nicht viel gefehlt hat“, verdeutlicht Kar. Das führt aber zum Kardinalproblem der FG Mutterstadt: die mäßige Torausbeute. Lediglich vier Mannschaften haben seltener getroffen als Mutterstadt. Die meisten der mageren 49 Treffer erzielten Simon Schneider (10), Fabio Reithermann (8), Philipp Jadot (7) und Kai Ringelspacher (6). Auf der anderen Seite spricht die drittbeste Abwehr der Bezirksliga für sich und belegt, dass die taktischen Kniffe von Trainer Kar, wie beispielsweise die Fünferkette, greifen. Der Coach legt auf Kompaktheit, Ordnung und Positionsdisziplin großen Wert. „Defensiv hat es meist gepasst“, ergänzt Kar. Nur in zwei Partien haben die Nullachter mehr als zwei Gegentreffer hinnehmen müssen. Von den 26 eingesetzten Akteuren hat keiner alle 32 Begegnungen mitgemacht. Am häufigsten spielten Fabio Reithermann (31), Jan Weingarte (30), Max Graf, Philipp Jardot und Sebastian Schulz (alle 28) sowie Simon Schneider und Frederik Tilger-Kuhn (je 27).

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