Ludwigshafen Neue Gelbe Säcke

Sollen dicker und reißfester sein: Gelbe Säcke.
Sollen dicker und reißfester sein: Gelbe Säcke.

Alle 14 Tage werden in Ludwigshafen Gelbe Säcke mit Wertstoffen eingesammelt. Viele Bürger sind verärgert über die Qualität der dünnen Säcke. Die Kunststoffbeutel reißen leicht auf, der Inhalt liegt dann verstreut auf Gehwegen und Straßen herum. Die Stadt will deshalb neue Säcke einsetzen. Auch bei der Sammlung von Altglas sind Verbesserungen geplant.

„Wir wollen dickere, reißfestere Säcke“, sagt Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU). Ferner soll es auch die Möglichkeit geben, mehr Gelbe Tonnen an Haushalte auszugeben, die darin Verpackungsmüll sammeln wollen. Bisher war dies nur in größeren Wohnanlagen und Gewerbebetrieben möglich. Künftig soll es in bestimmten Stadtvierteln für Ein- oder Zweifamilienhäuser eine Wahlmöglichkeit zwischen Sack und Tonne geben. Details werden noch geregelt. „Eine flächendeckende Einführung der Gelben Tonne wird es aber nicht geben, denn dies wäre für die Stadt nicht finanzierbar“, sagt Dillinger. Denn im Gegensatz zu den Säcken müsse die Stadt die Anschaffung der Tonnen bezahlen. Deswegen setzt die Stadt weiterhin auf die Säcke, die sie vom Dualen System Deutschland (DSD, Grüner Punkt) bekommt, deren Qualität aber besser werden müsse. Rund vier Millionen Gelbe Säcke werden in Ludwigshafen jedes Jahr eingesammelt. Diese Aufgabe übernimmt der Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL), zu dem die Müllabfuhr gehört. Bis zu zehn WBL-Mitarbeiter sammeln die Säcke für das Duale System ein. Der Auftrag für das Einsammeln des Verpackungsmülls wird alle drei Jahre neu ausgeschrieben. In Ludwigshafen hat der WBL in den vergangenen Jahren den Zuschlag bekommen und für die Sammlung einen einstelligen Millionenbetrag kassiert. „Wir erzielen damit aber keinen Gewinn“, sagt WBL-Chef Peter Nebel. Der aktuelle Vertrag läuft Ende 2020 aus. Der WBL soll nun mit DSD über die neue Ausschreibung der Wertstoffsammlung verhandeln und dabei erreichen, dass ab 2021 dickere Säcke aus Recycling-Kunststoff benutzt werden, die reißfester sind. Das hat der Werksausschuss gestern einstimmig beschlossen. Auch bei den Glassammelbehältern sind Verbesserungen geplant. So sollen an den 170 Standorten in der Stadt künftig geräuschärmere Container eingesetzt werden. Durch Gummibänder im Inneren sollen die Flaschen leiser in die Behälter fallen. Und auch die Abdeckung der Einwurflöcher soll schnell schließen, um den Schall zu dämmen. Und wo landet der ganze Verpackungsmüll? Der WBL transportiert die Gelben Säcke zu einem Umschlagplatz in der Region, wo ein anderes Unternehmen sie zu einer Sortieranlage bei Walldürn im Neckar-Odenwald-Kreis fährt. Dort wird der Verpackungsmüll sortiert. Am Ende landen recyclefähige Kunststoffe in entsprechenden Anlagen, der nicht weiterverwertbare Anteil wird verbrannt – oder landet auf Deponien, teils auch im Ausland, wie WBL-Chef Peter Nebel erläutert.

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