Ludwigshafen Plötzlich wieder gefragt

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LUDWIGSHAFEN. Wenn Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen am Samstag, 16.30 Uhr, beim abstiegsbedrohten Aufsteiger SV Mehring gewinnt, dann kann sich das Team wieder nach oben orientieren. Wer im Tor steht, verrät Trainer Thomas Fichtner noch nicht. Die Tendenz geht jedoch zu Michael Hirschmann.

Die beiden Torhüter sieht der Coach auf einem Niveau. „Die Stärke von Peter Klug auf der Linie gleicht Michael Hirschmann mit Vorteilen in der Strafraumbeherrschung aus“, erklärt Fichtner. Was beide in dieser Saison gutmachen, ist das Verkörpern des offensiven Torwarts – so wie es im modernen Fußball gefordert wird. So klärte der erfahrene Hirschmann, der seit zwei Pflichtspielen im Tor steht, gegen Gonsenheim weit vor dem eigenen Strafraum. „Wenn die Abwehr aufgerückt ist und es kommt ein langer Ball, ist immer ein gewisses Risiko dabei. Da muss man manchmal pokern“, sagt Hirschmann. Der 34-jährige Torhüter war auch in der vergangenen Saison phasenweise die Nummer eins gewesen. „Damals habe ich mich mit der Roten Karte im Spiel gegen Hauenstein um mehr Einsätze gebracht“, erinnert sich der Mann, der die Nummer 29 trägt. An Ehrgeiz fehlt es dem Einkäufer, der in einer Firma arbeitet, die Alu-Felgen produziert, nicht. „Wenn ich auf der Bank sitze, bin ich nicht zufrieden. Sonst könnte ich ja gleich aufhören“, erklärt Hirschmann. Er versuche der Mannschaft zu helfen, konnte dies in den beiden vergangenen Partien aktiv auf dem Platz, und wolle die Zeit genießen. „Michael hat in der Vorbereitung aus beruflichen und privaten Gründen oft im Training gefehlt. Deshalb haben wir uns damals nach einer Alternative umgeschaut“, blendet Fichtner zurück. Und wenn sich Kandidat Benedikt Fath im Probetraining nicht schwer verletzt hätte, wäre Hirschmann vielleicht gar nicht mehr bei der Arminia. „Mittlerweile trainiert Michael längst wieder regelmäßig, was sich auf seine Formkurve auswirkt. Er strahlt viel Ruhe aus“, hat der Coach erkannt. Bei allem Konkurrenzkampf sei das Verhältnis der beiden Rivalen gut. Auch wenn es von außen immer wieder mal Kritik an den Torhütern gibt, hat die Arminia auf dieser Position die wenigsten Probleme und ist gut besetzt. Mehr Sorgen muss dem FC Arminia machen, dass immer wieder Abwehrschnitzer zu Gegentoren führen. „Im Moment wird jeder krasse Fehler bestraft“, beklagt Hirschmann. Da schießt kein gegnerischer Stürmer vorbei, da verstolpert keiner den Ball. Die Gleichung lautet: Patzer gleich Gegentor. Zudem fehlt der Arminia die Konstanz. Mehr als zwei Siege in Folge gab es zuletzt Ende Oktober und Anfang November 2014. Eine gute Gelegenheit, ein Jahr danach eine neue Serie zu starten. Denn im Falle einer Niederlage morgen muss sich der Oberligist nach unten orientieren.

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