Ludwigshafen Ritterburgen entstaubt, Baby-Barbies bekleidet

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Es ist schon gute Tradition: Immer am ersten und zweiten Adventssonntag, wenn auf dem Otto-Buckel-Platz der Friesenheimer Weihnachtsmarkt stattfindet, lädt der Museumsverein Friesenheim zur Weihnachtsausstellung in das Gemeindehaus ein. In diesem Jahr dreht sich dort alles um Spielzeug.

Friesenheim. Was wäre Weihnachten ohne Spielzeug und damit ohne glänzende Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum? Egal ob Gesellschaftsspiele, Puppen, Spielzeugautos oder Kuscheltiere – Spielsachen gehörten schon immer zur Bescherung am 24. Dezember dazu. Daher stand das Thema für die diesjährige Weihnachtsausstellung des Museumsvereins Friesenheim auch schnell fest. „Spielzeug zieht immer“, sagt Vorstandsmitglied Ursula Meyer kurz und bündig. Und auch wenn vor sechs Jahren „Männerträume“ wie Eisenbahnen und Modellautos im Mittelpunkt standen, könne man das Thema ruhig jederzeit wieder aufgreifen. Die Vereinsmitglieder können für ihre Ausstellung auf einen großen eigenen Fundus zurückgreifen. Außerdem haben einige Friesenheimer Exponate beigesteuert. Schon seit mehreren Wochen sind die Ehrenamtlichen mit dem Aufbau der Ausstellung und dem weihnachtlichen Schmücken des Ausstellungssaals im zweiten Obergeschoss des Gemeindehauses beschäftigt. Bis alles ausgepackt, aufgebaut und arrangiert ist, bis sich der Saal in ein Spielzeugparadies verwandelt hat, ist viel Arbeit nötig: Ritterburgen und Forts wollen entstaubt, Kasperle-Figuren repariert, Puppenkleider gewaschen oder neu genäht werden. „Hoffentlich fährt die noch“, sagt Ursula Meyer und zeigt einen Karton mit einer Miniatur-Eisenbahn. Die Wagen sind nur so groß wie eine Walnuss. Doch auch größere Lokomotiven und Eisenbahn-Waggons werden ausgestellt, liebevoll unter einem Poster von Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer, arrangiert. Zu sehen gibt es wohl alle Spielzeugvarianten, die man sich so vorstellen kann. Nicht umsonst heißt die Ausstellung schlicht „Allerlei Spielzeug“. „Und allerlei Spielzeug haben wir wirklich“, sagt Meyer stolz, als sie eine Führung durch die Geschichte der Spielzeuge beginnt. Ein ganzer Schrank ist Kuscheltieren gewidmet. Bären in allen Formen, Farben und Größen tummeln sich in der Glasvitrine. Ein anderer Ausstellungsschrank beherbergt nur Puppen. Ganz alte sind dabei, mit aufgemalten Haaren und zerbrechlich wirkend. Auch Puppen der bekannten Marken „Schildkröt“ und „Käthe Kruse“ sind zu sehen – und natürlich dürfen auch Barbie-Puppen nicht fehlen. Eine als Engel herausgeputzte Barbie wacht über den Puppenschrank und Barbie, Ken und Barbies kleine Schwester Tutti symbolisieren Weihnachtswünsche ganzer Kindergenerationen. „Tutti hatte keine Kleider mehr“, erzählt Ursula Meyer. Im Handel gab es auch keine Kleider für die Mini-Ausgabe der Barbie-Puppen. Doch beim Bären-Zubehör fand sich schließlich ein passendes Kleidchen. Zu den ältesten Spielsachen zählt vermutlich eine Dampfmaschine und Blechspielzeug, darunter ein Zeppelin „Graf Zeppelin DLZ 127“. Auch ganz einfaches Holzspielzeug, laut Ursula Meyer vermutlich aus den Kriegsjahren, zeigen die Ausstellungsmacher. Bei so einer Vielfalt werden in der Weihnachtsausstellung ganz sicher nicht nur die Kinderaugen strahlen, sondern auch viele Erwachsene ins Schwärmen kommen – und sich an die eigene Kindheit erinnern. Termin Die Ausstellung ist am 1. und 2. Adventssonntag von 14 bis 19 Uhr geöffnet und wird im Ausstellungssaal des Friesenheimer Gemeindehauses am Otto-Buckel-Platz gezeigt. Der Eintritt ist kostenfrei. |rad

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