Ludwigshafen Salsa mit Simon

Big Bands machen Spaß und spielen nicht nur Swing, sondern auch Rock, Funk und anderes. Zu einer Art Leistungsschau treffen sich die Bands der Musikschulen Ludwigshafen, Mannheim und Speyer jedes Jahr bei „Swing im Dreieck“. Im Kulturzentrum „Das Haus“ war nun das 20. Treffen.

Kernig ging es los, als Jazz4Fun, die Mannheimer Band, den Abend eröffnete. Das Stück kennen auch Nicht-Jazzer: „Welcome to the Jungle“ von Guns n’ Roses gab es in einer Instrumentalfassung zu hören. Und mit Pop ging es weiter. „Just the way you are“ von Billy Joel, bei dem Sänger Martin die Vocals lieferte. Erst das dritte Stück war ein Jazz Standard, nämlich „My funny Valentine“ – das aber spielten die jungen Musiker nicht als Ballade wie üblich, sondern in flottem Up-Tempo. Bernd Ballreich ist der Dirigent und er ist, wie seine beiden Kollegen der anderen Bands, schon seit Beginn an dabei. Die Blue Bird Big Band der Speyerer Musikschule begann mit einem großen Intro der Perkussion-Abteilung. Da nämlich war ein ausgebildeter Profi am Werk: Simon. Wie Bandleader Klaus Gehrlein erklärte, habe der als Schüler in der Band angefangen. Nach der Schule habe er dann Musik studiert und sei jetzt Schlagwerker. Das Intro leitete zu Astor Piazzollas „Libertango“ ein. Es folgten noch mehrere Stücke aus Südamerika, da die Band sich in diesem Jahr einen Latin-Schwerpunkt gesetzt hat. Also gab es waschechte Salsa-Stücke zu hören. Das Piano spielte die typischen Montuno-Figuren, die mit ihren Offbeats den Rhythmus zum Schweben bringen, und Simon hatte auf den Congas buchstäblich alle Hände voll zu tun. „Conga“ heißt ein Stück von Gloria Estefan, und für deren Part kam Sängerin Gabi dazu. Richtig bejubelt wurde sie aber für die gelungene Interpretation von Michael Bublés „Feeling Good“. Die Blue Birds suchen übrigens dringend einen Schlagzeuger, weil ihr Drummer bald wegen eines Auslandssemesters weg sein wird. Frank Runhof leitet auch schon über 20 Jahre JazzAttack, die Big Band der Ludwigshafener Musikschule. Er verriet den Zuhörern, dass Klaus Gehrlein einst die Idee zum Gipfeltreffen hatte – und dass die anderen erst mal skeptisch waren. „Wir haben uns dann doch überreden lassen und heute sind wir sehr froh, im 20. Jahr dabei zu sein“, sagte Runhof. Während in der Speyerer und Mannheimer Band auch Erwachsene mitspielen, ist JazzAttack eine Jugendband. Und weitere jugendliche Mitspieler werden dringend gesucht, insbesondere Trompeter und Posaunisten. JazzAttack präsentierte die Sängerin Laura, die ihren ersten Auftritt mit „Don’t know why“ hatte und ihre Sache sehr gut machte. Für die andere Sängerin, Amanda, war es ein Wiedersehen. Sie studiert inzwischen, kommt aber gerne zum „Swing im Dreieck“. Sie sang den Standard „A foggy Day“. Zu hören gab es auch ein Arrangement von Peter Herbolzheimer, „Ulla in Afrika“, bei dem Drummer Lukas ein Solo hatte. Bleibt zu hoffen, dass alle drei Bands die gesuchten Musiker bekommen. Das Spielen in einer Big Band macht jedenfalls Spaß, Musikern wie Zuhörern. Das war auch bei diesem Konzert wieder der Fall.

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