Ludwigshafen Schülerzahlen steigen deutlich

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Der vorhandene Schulraum in Ludwigshafen wird wahrscheinlich kurzfristig nicht mehr reichen. Das hat Schuldezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) am Donnerstagabend im Schulträgerausschuss mit Blick auf deutlich steigende Schülerzahlen gesagt. Die Verwaltung müsse nun prüfen, ob die Raumprobleme mit Um- und Anbauten gelöst werden können. Reifenberg schloss auch Schulneubauten nicht aus.

Im vergangenen Jahr ist die Ludwigshafener Bevölkerung um 2400 Einwohner gewachsen. Diese Information schickte Andreas Pfaff von der Schulverwaltung voran, der dem Ausschuss die Schülerzahlprognosen für die allgemeinbildenden Schulen bis zum Schuljahr 2022/23 vorstellte. Eine besonders große Herausforderung kommt auf die Verwaltung mit Blick auf die voraussichtlich stark steigenden Schülerzahlen in den Grundschulen zu. Viele platzen nämlich schon längst ebenso wie die Kindertagesstätten aus allen Nähten. Aktuell geht es stadtweit in den 23 Grundschulen um 6184 Kinder in 305 Klassen. In fünf Jahren werden es laut Prognose 7030 Schüler in 347 Klassen sein. Künftige Wanderungsbewegungen sind Pfaff zufolge dabei noch gar nicht eingerechnet. Sollte es zum Beispiel eine weitere Flüchtlingswelle geben, müssten die Prognosen noch weiter nach oben korrigiert werden. Auch die sechs Realschulen plus in der Stadt müssen sich auf deutlich mehr Schüler einstellen. Wie Pfaff erläuterte, geht es derzeit noch um 3160 Kinder und Jugendliche in 136 Klassen. Im Schuljahr 2022/23 ist mit 3420 Schülern in 148 Klassen zu rechnen. Und auch an diesen Schulen gibt es schon heute teilweise viel zu wenig Platz. Die Ernst-Reuter-Realschule plus in der Gartenstadt etwa weicht bereits im Unterricht auf eine benachbarte Freizeitstätte aus. Auf 250 zusätzliche Schüler müssen sich auch die drei Integrierten Gesamtschulen in Oggersheim, Gartenstadt und Edigheim in den nächsten Jahren vorbereiten. Dort werden zurzeit 2730 Mädchen und Jungen in 105 Klassen unterrichtet. In fünf Jahren wird mit 2975 Schülern in 115 Klassen gerechnet. Sogar die drei Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen müssen sich auf mehr Schüler vorbereiten. In diesem Schuljahr lernen dort noch 618 Kinder in 52 Klassen, in fünf Jahren sollen es 655 in 56 Klassen sein. Die Anstrengungen, die vor dem Hintergrund der angestrebten Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigungen in Regelschulen unternommen werden, machen sich in dieser Prognose also noch nicht bemerkbar. Leicht sinkende Schülerzahlen sind lediglich an den sechs Ludwigshafener Gymnasien zu erwarten. Pfaff führt das auf immer weniger Schüler aus dem Rhein-Pfalz-Kreis zurück, die nach Ludwigshafen pendeln. In diesem Schuljahr besuchen noch 5102 Schüler in 207 Klassen die städtischen Gymnasien mit dem Ziel Abitur. 2022/23 werden es voraussichtlich nur noch 4953 Mädchen und Jungen in 201 Klassen sein.

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