Ludwigshafen Underdogs mucken auf

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LUDWIGSHAFEN. Bei der 35. Ludwigshafener Stadtmeisterschaft im Hallenfußball startet der Ludwigshafener SC erstmals als Titelverteidiger. Große Ambitionen haben auch A-Ligist VfR Friesenheim und B-Ligist GSV Ellas. Deren Trainer sprechen unverhohlen vom Turniersieg als Ziel. Das Turnier ist am Sonntag, 9 Uhr, in der Eberthalle.

Ganz so weit geht Toni De Simone, der Coach des LSC, jedoch nicht: „Mitfavorit sind wir sicher, aber in der Halle sind die Unwägbarkeiten größer als im Feld.“ Bisher haben die Hochfelder zwei Turniere gespielt und sind jeweils Vierter geworden. „Die Leistungen waren durchwachsen“, räumt der Coach ein. Ralf Wieandt, der Trainer des SV Ruchheim, hat ein außergewöhnliches Problem. „Wir haben in Alan Dos Santos nur einen echten Stürmer, und der ist im Heimaturlaub in Brasilien“, erklärt Wieandt. Also müssen die Mitttelefeldspieler für die nötigen Tore sorgen. Ohne große Erwartungen kommt der ASV Edigheim. „In den vergangenen Jahren haben wir immer mal wieder ein gutes Ergebnis erzielt. Vielleicht reicht es dieses Mal für den Einzug ins Viertelfinale“, hofft Coach Marco Malizia. Der ASV holte im Vorjahr als einzige Mannschaft keinen Punkt. Wesentlich optimistischer ist Dimitrios Deligiannis, der Coach des GSV Ellas, vor der achten Teilnahme der Griechen am Masters: „Wir wollen Turniersieger werden.“ Man müsse sich Ziele setzen, die Klassenzugehörigkeit spiele da keine Rolle. „Wir haben technisch gute Spieler, die schnell und kombinationssicher sind“, bekräftigt Deligiannis. Favorit in Gruppe B ist der BSC Oppau. Der Landesligist hat den Titel bisher dreimal gewonnen. Sieger war auch schon Stephan Lang, der Trainer Michael Drese vertritt. „Ich bin als Coach mit dem MSV und Südwest Ludwigshafen Erster geworden“, erinnert sich Lang. Andreas Köhler, Trainer des ESV Ludwigshafen, gibt sein Mastersdebüt. „Als Friesenheimer kenne ich das Turnier, aber eben nur als Zuschauer“, sagt Köhler. Die Vorfreude ist riesig, auch bei seinen Spielern, von den fast jeder mitmachen will. „Das Viertelfinale wäre toll. Wir machen uns aber keinen Druck“, versichert Köhler. Ebenfalls neu an der Bande ist das Duo Dominik Preis und Hans-Jürgen Godo vom SV Maudach. „Das Turnier ist etwas Besonderes, gerade für einen kleinen Klub wie uns. Mit der Bande zu spielen, kennen die wenigsten, deshalb bin ich gespannt wie wir uns zurecht finden werden“, betont Preis. Ambitionierter ist der PSV Grün-Weiß Ludwigshafen, der vor sieben Jahren sensationell das Finale erreichte. „Ich habe eine gute Mannschaft zusammen, die mehr Qualität hat, als die im Vorjahr“, tönt Coach Thomas Engel. Seit Dezember sei die Mannschaft im Hallentraining. „An einem guten Tag ist vieles möglich“, sagt Engel. Das Kontingent von zwölf Spielern wird Frank Hettrich, Trainer des Oberligisten FC Arminia, ausschöpfen. Auch ihm missfällt die Regeländerung. „Das wird ein anderes Spiel“, prophezeit Hettrich. Dieses müsse man nicht schneller machen, weil das Tempo wegen der Bande hoch genug sei. Für den FCA zählt nur der Sieg. Das sieht man bei Alemannia Maudach ganz anders. „Ich bin hier angetreten, um die Mannschaft in der A-Klasse zu halten. Nur das ist wichtig“, verrät der neue Coach Günter Weiß. Das Team organisiere sich selbst, trainiert werde in der Halle nicht. Das einzige Ziel von Weiß: „Keine Verletzten.“ Markus Rossel, der Trainer des FSV Oggersheim, sieht dem Turnier entspannt entgegen, denn der spielende Assistent Michael Del Raso hat das Sagen. „Bei uns sucht man klassische Hallenspieler vergebens“, gibt Rossel zu. Deshalb sei mehr wie „sich gut verkaufen“ auch nicht drin. Andreas Scupin, der als Trainer des SV Pfingstweide Bernhard Grätz abgelöst hat, ist als ehemaliger Torwart auf das Auftreten der Torhüter gespannt. „Ihr Spiel wird sich verändern. Die neue Regel halte ich für Schwachsinn“, ärgert sich Scupin. Bei optimalem Verlauf sei Gruppenplatz zwei für den SVP drin. Als Geheimfavorit geht der SV Südwest ins Rennen. Und obwohl Coach Ediz Sari seit Jahren im Trainergeschäft ist, feiert er am Sonntag Premiere. „Ich freue mich riesig“, sagt Sari, der Spielern absagen musste, weil er nur zwölf nominieren kann. 1989 gewann er als Spieler mit Südwest den Titel. Der FC Croatia ist längst fester Bestandteil des Turniers und tritt am Sonntag zum 17. Mal in Folge an. Die Siege 2002, 2003 und 2005 sind allerdings schon lange Geschichte. „Vielleicht können wir trotz der schweren Gruppe mal wieder positiv überraschen“, hofft Spielertrainer Krunoslav Rozic. In dieser schweren Gruppe spielt auch der VfR Friesenheim. Der Lokalmatador hat große Ziele. „Wir wollen die erste Mannschaft des VfR sein, die dieses Turnier gewinnt“, verdeutlicht Spielertrainer Toni Maric die Ambitionen. Friesenheim baut auf seine stimmgewaltigen Fans, die das Team nach vorne peitschen sollen. Zum dritten Mal dabei ist der spielerisch starke KSV Amed. Die Verantwortlichen haben die Lehren aus den bisherigen beiden Auftritten gezogen. „Wir kommen mit zwölf Spielern. Fehlende Wechselmöglichkeiten hatten uns 2014 und 2015 zu schaffen gemacht“, betont Coach Mehmet Öztürk.

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